13.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kleeblatt im Glück: Tiemeier siegt

Einziges Kleeblatt im Siegerglück: Mario Tiemeier gewann die Klasse bis 1500 ccm.

Stockcarrennen in Destel: Final-Lauf um die Nord-Westdeutsche Meisterschaft

Destel/Pr. Oldendorf (ko). Jubiläüm an der L770: Das Kleeblatt-Team Pr. Oldendorf richtete am Wochenende zum 25. Mal sein Stockcar-Rennen aus. 80 Starter waren vor Ort. Auch in diesem Jahr war das Rennen in Destel das Final-Rennen um die Nord-Westdeutsche Meisterschaft.

»Seit drei Jahren stand für mich fest. Da fahre ich auch mal mit. Ein tolles Autorennen.« Silvia Benus aus Stemwede-Drohne, zeigte sich mutig und kämpferisch und setzte ihr Vorhaben am Samstag und Sonntag um. Die Schülerin der Hauptschule Wehdem ging beim traditionellen Stockcar-Rennen in Destel an den Start.
Nur ein echter Stockcar-Fahrer wusste, auf was er sich einließ: zwei Tage Crashläufe mit Remplern, Drehern, rasanten Überholmanövern auf der sandigen Bahn bis hin zu gewollten Überschlägen der gegnerischen Fahrzeuge. »Ein bisschen nervös war ich schon«, gestand Silvia Benus vor dem Start ein. Silvia Benus startete in der Klasse IV, also bei den Junioren. Ihr Team: natürlich das Kleeblatt-Team Pr. Oldendorf. Dort war sie die einzige weibliche Rennfahrerin. Ihr Auto: ein alter Ford Escort. Für 20 nur Euro hat sie ihn ersteigert. Zusammen mit ihrem Stiefvater Erwin Heuermann baute sie das Fahrzeug eigenhändig in einen Rennboliden um und malte das Fahrzeug auch an. Am Ende konnte Silvia Benus von sich behaupten: »Ich bin nicht auf dem letzten Platz gelandet.« Sie wurde Vorletzte. Rolf Heckert, Vorsitzender des Kleeblatt-Teams: »Das Kleeblatt-Team Pr. Oldendorf ist sich aber sicher, dass Silvia Benus dabei bleibt.« Rolf Heckert und Bernd Hildebrandt zogen nach dem Jubiläumslauf ein positives Fazit. »Dieser Rennsport hat nichts an seiner Attraktivität eingebüßt. Im Gegenteil. Wir haben viele junge Fahrer, die sich für eine Karriere begeistern«. Jüngster Fahrer war übrigens Tizian Hildebrandt mit 14 Jahren, Sohn des Rennleiters Bernd Hildebrandt. Am Ende durfte im Lager der Kleeblätter sogar gejubelt werden. Mario Tiemeier landete in der Klasse I, also den Fahrzeugen bis 1500 ccm, nach drei spannenden Läufen in Destel auf Platz eins. Er war damit der einzige Sieger der Kleeblätter in Destel. Der Börninghauser wurde bei seinem Heimrennen seiner Favoritenrolle gerecht. Er verwies seine beiden Konkurrenten Dominik Wienert, OSW Steyerberg, und Roland Ernst, SCT Scheden/Witzenhausen, auf Platz zwei und drei. Vom Kleeblatt-Team landeten in der Klasse I des Weiteren Timo Gericke und Max Friesen auf den Plätzen 17. und 18.
Jürgen Heckert, der vor dem Heim-Grandprix noch auf Platz vier in der Gesamtwertung um die Nordwestdeutsche Meisterschaft lag, musste auf einen Start verzichten.
Silber und Bronze holten für das Kleeblatt-Team in der Klasse V Björn Heckert und Gerd Krüger. Sieger wurde vor ihnen Frank Henke vom Memmet Motorsport-Team. Weiterer Fahrer in der Klasse V waren Matthias Gallas (5.), Heinrich Krüger (6.) und Timo Gericke (8.).
Obwohl es für das Kleeblatt-Team in der Klasse II (Fahrzeuge 1501 bis 1900 ccm) keine Pokale gab, kam hier ein Hauch von Michael Schumacher aus Monza nach Destel. Genauso wie der Kerpener seinen Formel-1-Abschied verkündete, gab auch Lars Krüger vom Kleeblatt-Team seinen Abschied bekannt. Der 27-Jährige hat zahlreiche Pokale gewonnen. Doch da er mittlerweile als Ingenieur bei BMW in München tätig ist und er dort auch wohnt, fehlt ihm die Zeit. Der heute 27-Jährige ist neun Jahre immer vorne mit dabei gewesen. Bei seinem letzten Rennen landete er auf dem zehnten Rang. Bester Kleeblattfahrer wurde Holger Hoost, der Siebenter wurde. Meik Heckert, Sohn des Vorsitzenden, kam auf Platz 13. Sieger wurde in dieser Klasse Wilfried Kuhlmann vom SCC Bramsche. Silber ging an Roland Lüllwitz von der RG Bohnhorst. Bronze holte sich Sebastian Piost, ebenfalls SCC Bramsche.
Bester Starter in der Klasse III aus Sicht des Kleeblatt-Teams wurde Nick Demann, der auf Platz zwölf kam. Über dieses Abschneiden dürfte er sich geärgert haben. Denn vor Destel lag er auf Platz drei in der Gesamtwertung. Lokalmatador Erwin Heuermann kam nur auf dem drittletzten Platz. Sieger wurde Christian Kocher von der RG Bohnhorst. Dieser wurde auf Grund der erzielten Punktzahl gleichzeitig Gesamtsieger. Zweiter der Klasse II wurde Michael Strottmann vom Stock-Car-Team Möllbergen. Auf Rang drei folgte ihm Marc-Torben Witte von der RG Bohnhorst.
Was Sivlia Benus vom Kleeblatt-Tam vielleicht ein wenig gefreut haben wird, war, dass in ihrer Klasse IV (Fahrzeuge bis 1500 ccm) mit Christina Popp vom SCT Scheden/Witzenhausen eine weibliche Konkurrentin gewonnen hat. Zweiter wurde Florian Popp, ebenfalls vom SCT Scheden/Witzenhausen, gefolgt von Patrick Nickel vom Motul Racing-Team auf Platz drei. Starter für das Kleeblatt-Team waren: Thomas Krüger (4.), Jonathan Doyle (5.), Pascal Schulz (6.) Tizian Hildebrandt (7.), Silvia Benus (11.), Torben Dittmann (12.) Auch für Torben Dittmann war Destel übrigens die Rennpremiere.

Artikel vom 13.09.2006