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Hollywood ins Haus holen

Rainer Döring vom Löhner Fachhandel stellt IFA-Neuheiten vor

Von Silke Schade (Text und Fotos)
Kreis Herford (HK). Das Handy als Digitalkamera und MP3-Player: »Das war gestern«, sagt Rainer Döring, geschäftsführender Gesellschafter vom gleichnamigen Löhner Elektronik-Fachhandel, und tritt den Beweis an, dass das moderne Gerät von heute mehr kann.

Ein Knopfdruck, und die große Schauspielwelt flimmert über das kleine Display. Ein zweiter, und das Programm ist gewechselt. Telefon und Fernseher in einem: Neuheiten wie diese hat Döring auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin kennen gelernt.
Neben der Cebit in Hannover ist die IFA die zentrale Einkaufsmesse für den Löhner Fachhandel im Bereich der Unterhaltungselektronik. Etwa 1000 Aussteller, 225000 Besucher - Zahlen, die die Attraktivität der Ausstellung belegen. Mit einem elfköpfigen Team war Rainer Döring am Freitag vor einer Woche angereist, um Neuheiten und Trends aufzuspüren. Zurückgekehrt sind er und seine Mitarbeiter am darauffolgenden Montag mit vielen Eindrücken und neuen Ideen im Gepäck. »An HDTV führt in der Zukunft kein Weg vorbei«, ist der Geschäftsmann überzeugt. HDTV steht für High Definition Television, womit - frei übersetzt - hochauflösendes Fernsehen gemeint ist. »Im Vergleich zum PAL-Fernsehen der Vergangenheit sendet es fünf Mal so scharfe Bilder.« Um einen Hauch von Hollywood ins Haus zu holen, bedarf es neben einem Recorder eines HDTV-tauglichen Fernsehgerätes. »Für einen 32-Zoll-Bildschirm muss der Kunde mit rund 1000 Euro rechnen, was im Vergleich zu früheren Modellen nicht übermäßig hoch ist.« Das bisher noch größere Manko: Es gibt nur sechs Sender, die das Programm hochauflösend übertragen - drei frei empfangbare, drei Pay-TV-Sender. »In zwei bis fünf Jahren wird der Markt aber voraussichtlich komplett umgestellt sein«, hat der 47-Jährige auf der IFA erfahren.
Weil die Branche ihrer Zeit voraus ist, wurden dort bereits die DVD-Player vorgestellt, die ebenfalls hochauflösendes Fernsehen ermöglichen sollen: das HD-DVD- auf der einen, das Blu-ray-System auf der anderen Seite. »Die beiden Systeme sind nicht austauschbar, so dass am Markt ein Wettlauf um die Vorherrschaft entbrannt ist.« Rainer Döring ist zuversichtlich, beim Löhner Oktoberfest den ersten Blu-ray-Recorder präsentieren zu können. Kostenpunkt: 2700 Euro. Zum Vergleich: Ein herkömmlicher DVD-Player ist mittlerweile schon ab 50 Euro erhältlich. »Die Preise werden sich aber schnell dem Markt anpassen«, glaubt Döring.
Preissenkungen haben schon jetzt die Navigationsgeräte auf Kurs gebracht. »Sie sind, wie sich auf der Ifa gezeigt hat, auf dem Massenmarkt angekommen«, ist der Geschäftsführer überzeugt. Für 300 bis 400 Euro seien schon ordentliche Geräte zu haben. Wobei auch hier - wie in der gesamten Branche - gilt: »Sie werden kleiner, können aber immer mehr.« Zum Beispiel das Navigationsgerät, das nach Eingabe des Namens über die Telefonauskunft sogar die Zieladresse herausfindet.

Artikel vom 13.09.2006