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»Luxus« wurde erst
Bauernbädern möglich

Offene Türem im »Gesundheitshotel Holsing«

Holzhausen (sg). Bei strahlendem Sonnenschein nutzten zahlreiche Ausflügler die Gelegenheit für einen Besuch in der Wiehengebirgsklinik Holsing. Hier wurde zum fünften Mal der Tag des Bauernbades zur Erinnerung an die alte Tradition veranstaltet. Dabei konnten sich die Besucher umfangreiche über Anwendungsmöglichkeiten des Naturproduktes Moor informieren und einiges über die Geschichte des Bades erfahren, die 1713 mit der Entdeckung der Heilquelle begann.

»Im Mittelalter war das Baden der Oberschicht vorbehalten«, erklärt Hausherr Jens Friedrich Holsing. Erst mit der Eröffnung der so genannten Bauernbäder sei dieser »Luxus« auch für normale Landleute möglich geworden. Damals gab es hier einen Bauernhof; inzwischen hat sich das Bauernbad als Reha- und Fachklinik für Orthopädie etabliert. Das Wasser der Quelle, bestehend aus einem hohen Anteil aus Calcium-Sulfat und Eisen, wird auch heute noch als Trinkwasser verwandt. Außerdem dient es seit 1948 dazu, das Moor in einem Kessel für Packungen und Torf-Moorbäder »sämiger« zu machen. Einmal im Monat wird hier das Naturmoor aus Gehlenbeck und Hille angeliefert. Davor gab es Sandbäder. Während der »Moortouren« konnten die Besucher einiges über die Anlage erfahren, die für den Betrieb der Moorbäder sorgt. Unter anderem wurden Förderband und Kaltmoor- und Warmmoorrührwerk sowie die Pumpen besichtigt. Jens Friedrich Holsing betonte, dass die Klinik inzwischen auch zu einer Art »Gesundheitshotel« geworden ist, in dem die Urlauber neben der Erholung auch die diversen Therapieformen nutzen.
Unter dem Motto »Trink' Wasser wie das liebe Vieh« hatte Diätküchenleiterin Ines Sielermann wieder Wissenswertes im Bereich Ernährung vorbereitet. »Wasser ist unser Lebenselixier. Da jede funktionsfähige Zelle zu 70 bis 80 Prozent aus Wasser besteht, wird es als grundlegender Lebensstoff unter anderem für Blutkreislauf, Atmung, Verdauung, Nervensystem und Gehirn benötigt.« Auch zum Fasten sei das Trinken sehr wichtig. Ines Sielermann gab Tipps, wie man das Trinken lernen kann. Im Park der Klinik waren außerdem verschiedene Aussteller zu finden. Kunsthandwerk, Wein, Marmelade und einiges mehr wurden angeboten. Ein Trampolin sorgte bei den Kindern für Kurzweil, und eine Fotogalerie zeigte Bilder der Klinik aus den frühen Jahren bis heute.

Artikel vom 12.09.2006