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Jubiläum im Gotteshaus

»Schlaflos in Westerenger«: Kirche wird 50 Jahre alt

Von Thomas Meyer
Westerenger (EA). Die Kirche im Dorf ist den Westerengeranern und Dreyenern auch nach 50 Jahren noch sehr wichtig. Das zeigte die Präsenz von mehr als hundert Gemeindemitgliedern während des gesamten achtstündigen Angebotsmarathons, den Gemeindepfarrer Volker Schmidt, der Kirchenvorstand um Anette Paulus und dutzende Ehrenamtliche zum Jubiläum des Gotteshauses vorbereitet hatten. Gleichzeitig feierte der Kirchenchor seinen 50. Geburtstag.
Festlich beleuchtet war die Kirche in Westerenger, die in diesem Jahr 50 Jahre alt wird.
Zur Eröffnung am frühen Abend ließ Pfarrer Volker Schmidt zunächst ein halbes Jahrhundert Kirchengeschichte Revue passieren. Von ersten Plänen 1937 über die Grundsteinlegung im Juli 1955, die Glockenweihe im April 1956 und die Einweihung im September 1956 bis hin zu fast 3000 Gottesdiensten, die im Laufe der Jahre abgehalten wurden - das Stein gewordene Herz der christlichen Gemeinde sei vor allem durch das große Engagement der Gemeindemitglieder zu einer lebendigen Institution geworden. Auch Bürgermeister Klaus Rieke betonte den Wert der Kirche für das Zusammenleben in den Ortsteilen. Er lobte auch die Arbeit des Kirchenchores. »Ich wünsche dem Chor, dass wieder mehr Sänger den Weg in seine Reihen finden«, überbrachte Rieke die Geburtstagsgrüße der Stadt Enger.
Anschließend musizierten Kirchen- und Posaunenchor gemeinsam in einem anspruchsvollen Jubiläumskonzert zwischen Klassikern von Antonio Vivaldi und Georg Philipp Telemann bis hin zu zeitgenössischen Blechbläserarrangements. Dazwischen las Joachim Buschmann aus dem Johannes-Evangelium. Nach einer gemeinsamen Stärkung tauchten Scheinwerfer und Kerzen die Kirche in buntes Licht, zu klassischen Klängen stimmte eine an die Kirchenwand projizierte Animation die Gäste auf die »schlaflose« Nacht der Offenen Kirche ein. »Offen bedeutet, dass jeder kommen und gehen kann, wann er mag - und je nach Lust und Laune an unseren Workshops und Vorlesungen teilnehmen kann«, erklärte Schmidt. Zu den vielfältigen Angeboten zählten Tänze, selbst gestaltete Collagen, eine Hörwerkstatt, Kirchenführungen und ein Kurzfilm. Eine Ausstellung im Gemeindehaus dokumentierte die Kirchengeschichte eindrucksvoll in Wort und Bild, hierfür waren vor allem Christel Stothfang und Kai Uffenkamp verantwortlich. Für die kleinen Gäste hatten Ulla Geister und Marie-Luise Sievert ihre Verkleidungskiste mitgebracht.
In der Kirche selbst fanden immer wieder Lesungen aus dem Johannesevangelium statt, in gedankenschwerer Stille war die Verbundenheit der Festgemeinde mit ihrer Kirche förmlich zu spüren. Heike Lüngen und Jutta Hoppe lieferten an Orgel, Flügel und Saxophon die passende Musik dazu. Auflockerung brachten ein Nachtbüffet und der Auftritt von Kirchenkabarettist Klaus Witthinrich, der mit Auszügen aus seinem Programm »Keiner fragt - Theologen antworten« humoristische Pointen, aber auch manchen kritisch-nachdenklichen Seitenhieb landete. Zum Abschluss der stimmungsvollen Feier wünschte Gemeindepfarrer Volker Schmidt seinen Gästen mit einem »Taizé-Gebet« eine gute Nacht.

Artikel vom 12.09.2006