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»Tante Martha-Laden« jetzt in der Burg

Dringenberger Heimatstuben eröffnet und Zugang zum Gewölbekeller freigelegt

Dringenberg (auwi). Mit einer kleinen Feierstunde eröffnete der Heimatverein Dringenberg im Beisein der stellvertretenden Landrätin Dorit Flore, des Bad Driburger Bürgermeisters Burkhard Deppe und weiteren Vertretern des öffentlichen Lebens die erweiterten Heimatstuben in der Burg Dringenberg.

Nicht ohne Stolz konnte Heimatvereinsvorsitzender Karl Gehle die fertiggestellten Räume und den neuen Zugang zum Burgkeller den interessierten Gästen vorstellen. Um die 40 ehrenamtliche Helfer des Heimatvereins Dringenberg hatten allein in den vergangenen vier Jahren ehrenamtlich etwa 6000 Stunden investiert, um die altehrwürdigen Räume wieder nutzen zu können und frühere Zeiten wach zu halten. 30000 Euro wurden darüber hinaus für Material in die Baumaßnahmen investiert. Spenden und Mitgliedsbeiträge tragen zur Finanzierung bei.
Gehle dankte Bürgermeister Burkhard Deppe für die jahrelange Unterstützung der Stadt, ohne die die Wünsche des Dringenberger Heimatvereins unerfüllt geblieben wären. Die Stadt hatte dem Heimatverein den Westflügel der Burg überlassen. Dankesworte richtete der Vorsitzende auch an die vielen Helfer um Josef Falke und an das heimische Gewerbe für dessen Unterstützung.
Nachdem die Burg in den letzten Jahrzehnten als Verwaltungsnebenstelle, Asylbewerber- und Obdachlosenunterkunft diente, trat 1983 eine entscheidende Wende ein. Der kurz zuvor gewählte neue Vorsitzende des Heimatvereins Josef Falke regte Maßnahmen an, um die Burg vor dem Verfall zu bewahren. Mit der Renovierung der Burgkapelle begann der erste Bauabschnitt. Ziel war schon damals die Errichtung eines Heimatmuseums. Rittersaal, Brauhaus und Braukeller wurden zwischenzeitlich wieder erstellt und vier naturkundliche Räume eingerichtet.
Mit dem jetzt beendeten vierten Bauabschnitt im Westflügel wurden drei Stuben hergerichtet, Toiletten neu gebaut sowie ein bislang verschütteter Zugang zum Burgkeller freigelegt. In der »Heimatstube« der Burg ist jetzt das frühere Einzelhandelsgeschäft von Martha Rose, der sogenannte »Tante Martha-Laden«, und eine Schusterwerkstatt untergebracht. Unter den Gewölben des Burgkellers findet zur Zeit eine Kunstausstellung statt.
Im Raum der Geschichte gibt es zum Beispiel Historisches von der Wasserversorgung in Dringenberg zu sehen, und eine alte Amtsstube aus den 70-er Jahren erinnert auch heute noch an die langjährige, frühere Funktion der Räumlichkeiten.
Aber nicht nur als Heimatmuseum wird die Burg heute genutzt, berichtete Vorsitzender Karl Gehle in seinem Vortrag, auch als Versammlungsstätte für die verschiedensten Vereine der Stadt Dringenberg dient heute die Burganlage. Außerdem ist sie Arbeits- und Lagerstätte der drei Musikvereine und des Burgtheaters. Auf 660 Quadratmeter Ausstellungsfläche können im Westflügel und der Kapelle während der Öffnungszeiten von April bis Oktober jährlich bis zu 6000 Besucher, insgesamt bislang 85000, begrüßt werden.
Für die Zukunft steht die Renovierung des Treppenturms aus dem 16. Jahrhundert auf der Wunschliste des Heimatvereins Dringenberg.

Artikel vom 12.09.2006