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Das gibt es in Halle
noch für zehn Cent!

Mit dem doppelten Groschen unterwegs in Lindenstadt

Von Merle Oesterschulze
und Stefanie Djoba
Halle (WB). Ja, es gibt sie wirklich noch - die kleinen Artikel für zehn Cent. Egal ob beim Lebensmittelladen um die Ecke, beim Fleischer oder im Blumenfachgeschäft - bei unserem Rundgang durch die Haller Innenstadt haben wir hier und da noch Kleinigkeiten für den »doppelten Groschen« gefunden.

Motiviert und frohen Mutes betreten wir den Blumenladen »Varnholt». Hier müssten wir doch eigentlich fündig werden. Verkäuferin Anke Dieckmann überlegt kurz und zeigt uns dann eine dekorative Perlenstecknadel, die eine Rosenblüte zieren kann.
Ein paar Meter weiter fällt unser Blick auf die Fleischerei »Schäfermeier«. »Ein Artikel für zehn Cent? Kein Problem!« Schon hält uns Fleischfachverkäuferin Sabine Lütgemeier eine Scheibe Bauernmettwurst entgegen. Ein echtes Schnäppchen für gerade einmal sechs Cent. Weiter führt uns unser Weg in den Marktkauf.
Nach langer Suche durch das bunte Angebot fragen wir Verkäuferin Rita Thiessen. »Etwas für zehn Cent haben wir hier leider gar nicht«, lautet ihre Antwort. Den einzigen Artikel, den sie uns bieten kann - ein Stück Hefe für elf Cent. Zwar nicht ganz zufrieden mit unserer Ausbeute, aber immer noch voller Hoffnung auf weitere Schnäppchen für den doppelten Groschen, führen wir unsere Tour in der Haller Innenstadt fort. Unsere Suche gestaltet sich dort jedoch eher schwierig.
»Etwas für zehn Cent? Nein, also so etwas führen wir hier gar nicht«, ist der einhellige Kommentar in vielen Geschäften. »Versuchen sie es doch mal bei Pieper!« rät uns Elke Brauer, Verkäuferin bei Schuh und Sport Reichelt. »Für zehn Cent bekommen sie bei uns nur einen Keks aus der Tasche von der Kollegin!« lacht sie.
Und wirklich, im Lebensmittelgeschäft Pieper ist das Angebot für zehn Cent, zumindest bei den Süßigkeiten, schier unendlich. Von Ahoi-Brause über Kaugummis bis hin zu Weingummischlangen ist alles vorhanden, was das Kinderherz höher schlagen lässt. »Alles was früher zehn Pfennig gekostet hat, bieten wir heute für fünf Cent an.«, denkt Maria Pieper an den schmalen Geldbeutel ihrer kleinsten Kunden.
Nächste Station: Lottoannahmestelle Schoregge. Auch hier sind wir zunächst ohne Glück. Enttäuscht haben wir schon einen Fuß aus der Ladentür gesetzt. »Streichhölzer hab ich noch!« hält uns Inhaber Michael Schoregge zurück und drückt uns die kleinen Hölzer in die Hand.
Gleich zweimal werden wir im Blumengeschäft »Blütenzauber« von Britta Ziegler fündig. Hier erwarten uns kleine Kartenklipser, sowie bunte Holzblüten zum Aufkleben.
Ebenso erfolgreich verlassen wir das Tee und Kaffee Paradies. Der »Lucky Sugar« macht auch uns hinsichtlich seines Preises glücklich - zehn Cent für das kleine Päckchen Zucker.
Bei Optik Böckstiegel gibt es zwar nichts für den doppelten Groschen, doch dafür zahlt der Kunde für kleinere Dienstleistungen gar kein Geld. »Bagatellbeträge sind in unserem Service inbegriffen«,erläutert uns Mitarbeiter Wilhelm Warnken.
Fazit: In Zeiten des Euro gibt es nicht mehr viele Sachen für den kleinen Geldbeutel, doch wer sich einmal richtig umschaut, kann noch den einen oder anderen »Schatz« entdecken.

Artikel vom 12.09.2006