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Steiler Hellweg wird zur Qual

»Rasender Reporter«: Streckenbericht von VZ-Redakteur Jürgen Gebhard

Vlotho (VZ). Auf die elf Kilometer lange Laufstrecke rund um Bad Seebruch hat sich am Sonntag auch VZ-Redakteur Jürgen Gebhard gemacht. Hier sein Bericht.

Gut, 54 Minuten und 21 Sekunden sind keine persönliche Bestzeit und erst recht nicht rekordverdächtig. Ein anderer Läufer ist am Ende 15 Minuten und zehn Sekunden schneller - doch darauf kommt es gar nicht an bei dem Volkslauf rund um Bad Seebruch. Bei schönstem Wetter ist es einfach herrlich, die elf Kilometer durch das Kurgebiet, durch den Wald und das angrenzende Lipperland zu laufen und wieder einmal ordentlich ins Schwitzen zu kommen.
Der Volkslauf rund um Bad Seebruch ist noch keine Massenveranstaltung. Nachmeldungen sind noch wenige Minuten vorher möglich, auf eine Teilnahmegebühr wird verzichtet, ebenso auf einen elektronischen Chip am Schnürband. Vor dem Start gibt es - wie es sich in einer ordentlichen Klinik gehört - erst einmal Gymnastik zum Aufwärmen: Diplom-Sportlehrer Anatol Metzger lässt Arme und Beine kreisen.
So in Form gebracht geht's los, an der nicht abgesperrten Senkelteichstraße nerven die Autos im Rücken und die parkenden am Wegesrand. Beim Überqueren der Hohenhausener Straße ist jeder auf sich allein gestellt, der Streckenposten hat wohl verschlafen.
Jetzt geht's ins Naturschutzgebiet Bonstapel. 15 Minuten mit leichter Steigung liegen schon hinter mir. Auf dem Hellweg wird es dann richtig steil. Ich habe mich als Läufer angemeldet, nicht als Walker. Also versuche ich, mein Tempo zu halten. Am Gut Röntorf gibt es einen Becher Wasser. Vielen Dank dafür! Das erfrischt für die letzte lange Steigung. An der Wolfskuhle ist mit 320 Metern endlich der höchste Punkt erreicht. Der Läufer neben mir versucht einen Witz: »Jetzt nach rechts, weiter hoch in den Wald.«
Aber auf der Röntorfer Straße geht es zum Glück nur noch abwärts. Zwei oder drei Läufer überholen mich bis zum Hof Rethemeier. Ich lasse es locker angehen. Am Hermannsweg begrüßt mich ein kläffender Hund. Vielleicht sieben Minuten später habe ich das Ziel erreicht. Als 19. von insgesamt 35; der Letzte kommt erst 16 Minuten und zehn Sekunden später an.
Es hat Spaß gemacht. Nächstes Jahr bin ich in Bad Seebruch bestimmt wieder dabei.

Artikel vom 12.09.2006