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Hütehund »Duke« war der Star

Hitgenheiermarkt in Willebadessen war wieder ein Publikumsmagnet

Willebadessen (thö). Mit angelegtem Schwanz und gesenktem Kopf beobachtet »Duke« aufmerksam die kleine Schafherde im Willebadessener Klosterhof. Der schwarz-braune Hund lässt die Tiere nicht aus den Augen. Dann ein Pfiff von Schäferin Nicole Onkelbach: der Hütehund läuft von links um die Herde herum, die Schnucken folgen ihm. Gestern war »Duke« der Star bei der sechsten Auflage des Hitgenheiermarktes.

Mehrere Hundert Besucher hatten schon am frühen Nachmittag den Weg in den Klosterhof gefunden. Dort lockten 40 Aussteller mit Handwerkskunst und heimischen Köstlichkeiten. Klosterbier, frischer Zwetschgenkuchen, selbst gebrannte Liköre und Hausmacherwurst standen auf der Markt-Speisekarte. Weil Hitgenheier plattdeutsch ist und Ziegenhüter bedeutet, bot der Ziegenhof Schaberich aus Nieheim stilecht leckeren Ziegenkäse zum Probieren an.
Die Junge Union (JU) präsentierte während des Marktes erstmals das neue Willebadessen-Glas. Das Trinkgefäß ist mit dem Stadtwappen bedruckt. 600 Stück haben die jungen Christdemokraten bei einem Bad Driburger Glasproduzenten herstellen lassen. Bei den Menschen an der Egge scheint die Idee anzukommen. »Der Verkauf läuft gut«, sagte JU-Vorsitzender Mirko Struck am Sonntag. Für 2,50 Euro war das einzigartige Stück zu haben.
Nicht zuletzt zogen aber auch Schäferin Nicole Onkelbach und ihr Border Collie »Duke« das Publikumsinteresse auf sich. Immer wieder gab es während der Hütevorführungen im Schlosspark Applaus für das eingespeilte Team.
Ihre Befehle an den Hund erteilt Nicole Onkelbach auf Englisch. »Die Sprache ist viel weicher als das Deutsche«, erklärt die 41-Jährige. So komme man dem sensiblen Wesen der Border-Collie-Rasse entgegen. Ergänzt werden die Sprachbefehle durch eine Spezial-Pfeife. Etwa vier Jahre benötigt ein Hütehund, bis er alle Anordnungen versteht und in der Lage ist, eine Schafherde zu begleiten. »Den Kontakt zu den Schafen hält der Hund übrigens nur mit den Augen«, klärt Nicole Onkelbach auf. Beißen sei im Regelfall tabu. Die Schäferin ist eigentlich Bürokauffrau und betreibt im Nebenerwerb gemeinsam mit ihrer Familie in Ottbergen eine Schäferei mit 500 Tieren. Die Hütehundeausbildung ist ihr Hobby. »Aber ein besonders schönes«, sagt sie und lächelt »Duke« an.
Der Hund hat seine Sache bei der Vorführung wie immer gut gemacht. Nicht umsonst gehört er zu den 20 besten Hütehunden auf der Welt.

Artikel vom 11.09.2006