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Amedick weiß um seine Wurzeln

Vom DSC zum BVB: Neu-Dortmunder im Stadion Laumeskamp zu Gast


Von Elmar Neumann
Paderborn (WV). So weit haben es noch nicht viele Delbrücker Sportler geschafft: Erst begrüßte Stadionsprecher Heinz Gerken mit Robert Oelsmeier den Bürgermeister, um die 2355 Fans nur wenig später über die Anwesenheit von Martin Amedick zu informieren. Neben dem Ersten Bürger gibt es nun auch einen Ersten Sportler der Stadt Delbrück. Mit dem Wechsel von der Braunschweiger Eintracht zur Dortmunder Borussia hat sich der Bekanntheitsgrad des 24-Jährigen vervielfacht, seine Wurzeln aber wird das einstige DSC-Talent nie vergessen.
Von 1987 bis 1995 kickte der erstligareife Innenverteidiger für den Delbrücker Sport-Club. Mittlerweile und nach den Zwischenstationen SC Paderborn 07, Arminia Bielefeld und Eintracht Braunschweig heißt es für ihn Signal Iduna Park statt Stadion Laumeskamp. Am Samstag war es einer Achillessehnenentzündung zu »verdanken«, dass Amedick in Begleitung einiger Freunde und seines Vaters Franz erneut an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrte, derweil der BVB auch ohne ihn die erste Pokalhürde (souveränes 3:0 bei der TSG Tannhausen) nahm. »Verletzte Spieler dürfen selbst entscheiden, ob sie die Mannschaft zu einem Auswärtsspiel begleiten. Ich habe mich dafür entschieden, hier zu bleiben, meine Achillessehne behandeln zu lassen und mir natürlich Delbrück gegen Freiburg anzusehen«, fand Amedick gleich zwei Gründe, seine BVB-Kollegen allein auf die Reise zu schicken.
Dafür konnte er sich in Delbrück vom Leistungsstand einiger ehemaliger Teamkollegen ein genaues Bild machen. Mit Dominik Hansjürgen kickte er für den SCP, mit Rino Capretti in der Westfalen- und mit Jan Welker in der Kreisauswahl. Drei gute Freunde, aber vor allem drei richtig gute Fußballer, wie Amedick auch beim Vergleich des Viertligisten mit dem Zweitligisten feststellen durfte: »Delbrück hat sich sehr teuer verkauft und hatte Freiburg am Rande einer Niederlage. Die Jungs haben sich großen Respekt verdient und mich insbesondere als homogene Einheit überzeugt.«
Die Halbzeit-Frage, ob er sich das Spiel bis zum Ende ansehe, hatte der 1,94 m-Riese mit einem »Ich bleibe bis zum Elfmeterschießen« beantwortet, doch Kapitän Coulibalys Freistoß-Pfund und Cafús 2:4 warfen diese optimistische Prognose wieder über den Haufen. Diese Pokal-Prognose bewahrheitete sich nicht, bei einer zweiten Vorhersage ist sich der Erstliga-Torschütze - traf am 2. Spieltag bei seinem Heimdebüt gegen Mainz zum 1:0 (1:1) -ĂŠnoch sicherer: »Diese Delbrücker Mannschaft kann in der Oberliga noch einiges bewegen. Da stimmt die Mischung aus Jung und Alt. Die werden in dieser Saison nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben.« Wenn es das schwarz-gelbe Profi-Dasein zulässt, will sich Amedick seinen Eindruck in dieser Serie noch gerne des öfteren im Stadion Laumeskamp bestätigen lassen, denn seine Wurzeln vergisst dieses DSC-Gewächs nie.

Artikel vom 11.09.2006