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Gessat reicht auch das Remis

SCW-Trainer: »Schermbeck besser« - Später Ausgleich der Gäste

Rheda-Wiedenbrück (cas). Ein wunderschöner Spätsommernachmittag, flotter Tempokick und gut gefüllte Jahnplatz-Ränge. Der Bilderbuch-Tag wäre für den SC Wiedenbrück 2000 perfekt gewesen, wenn der heimische Verbandsligist seine 1:0-Führung über die Zeit gebracht hätte. Das klappte aber leider nicht.

Denn zehn Minuten vor dem Abpfiff - den Sieg greifbar nah vor Augen - ließ sich der SCW vom SV Schermbeck noch einen reinlümmeln. Unterm Strich jedoch geht das 1:1 (0:0) gegen den cleveren Ex-Oberligisten in Ordnung, wenngleich für den starken SCW-Torwart Daniel Bremehr der eine Punkt zu wenig war. »Nach der Pause waren wir doch am Drücker und hätten den Sack zumachen müssen«, meinte der Keeper, der allerdings in Halbzeit eins seine bis dahin in der Offensive viel zu harmlosen Mitstreiter mehrmals von einem Rückstand bewahrte.
Auch nach dem 1:0, das Pierre Nguindjell nach dem besten SCW-Angriff überhaupt (Klassekombination über Ciflik und Fahrenwald, der dann per Kopfball auflegte) mit einem platzierten Flachschuss erzielte, zeichnete sich Bremehr wiederholt aus. Kein Wunder denn auch, dass sich Jürgen Gessat mit dem Remis, das beiden Teams nicht weiter hilft, zufrieden gab. »Schließlich habe ich Schermbeck heute als die bessere Mannschaft gesehen, die uns in einigen Dingen überlegen war«, räumte der Trainer ein, dem zurzeit die Alternativen im Angriff fehlen. So musste sich Mihajlo Rakic nach dem Aufwärmen wegen einer Wadenzerrung wieder abmelden. »Sein Einsatz wäre ein zu großes Risiko gewesen, denn die Verletzung hätte sich ja verschlimmern können«, erläuterte Gessat.
So war der erst nach der Pause richtig in Schwung gekommene Nguindjell praktisch auf sich allein gestellt, zumal der vor allem in der ersten Halbzeit glanzlose Markus Zuraski keinen guten Tag erwischt hatte. Jürgen Gessat zeigte sich mit den ersten 45 Minuten generell nicht einverstanden. »Da lief die Partie an uns vorbei, außerdem agierten wir nicht zwingend genug«, bemängelte der SCW-Coach zu Recht die lange Zeit zu zaghafte Vorstellung seiner Schützlinge. Mit Ausnahme des Ex-Clarholzers Carsten Strickmann, von dem zunächst die meisten Mittelfeld-Impulse ausgingen und der auch die wenigsten Fehlpässe produzierte.
»Nur zwei halbe Chancen für uns - das ist zu wenig. Wir müssen uns bei Daniel Bremehr bedanken, dass es noch 0:0 steht«, formulierte SCW-Vorstandsmitglied Reinhold Frieling treffend sein Halbzeit-Fazit. Danach lief es schon besser für die Emsstädter - und nur wenige Minuten vor dem Ausgleich verpasste Nguindjell das 2:0, als der Stürmer die Kugel nur knapp am SVS-Pfosten vorbeischob. Es wäre allerdings ein irregulärer Treffer gewesen, weil der Ex-Verler den Ball vorher klar mit der Hand mitgenommen hatte.
In der Schlussphase hätte Jürgen Gessat noch zwei Mal einwechseln können, der Coach verzichtete aber aus Respekt vor den routinierten Schermbeckern auf diese Option. »Auf unserer Bank saßen heute ausschließlich unerfahrene Leute«, mochte Gessat kein unnötiges Risiko eingehen. Das Remis reichte ihm.
So spielte der SCW   SCW 2000: Bremehr - Scharpenberg - Fahrenwald, Geffe, Ergun - Kretschmer, Strickmann, Knezevic. Ciflik (70. Negri)- Nguindjell, Zuraski.
Zuschauer: 400.
Tore: 1:0 Pierre Nguindjell (49.), 1:1 Stefan Zepanski (80.).

Artikel vom 11.09.2006