Herford (man). »RechtsRock« beschäftigt die Herforder Jugendlichen. Während eine Ausstellung im »Zellentrakt« das Thema behandelt, wird es am kommenden Samstag auch im Jugendzentrum »Die 9« politisch. Denn es heißt: »Herford rockt gegen Rechts.« Um die Wichtigkeit der Veranstaltung zu unterstreichen, wird der Konzertraum extra für diesen Tag gestaltet. Dies ist Aufgabe einer zwölften Klasse des Wilhelm-Naumann-Berufskollegs. Obwohl sich nach Einschätzung der Lehrerin Andrea de Groot in der Klasse selbst kein »Rechter« befindet, haben die Schüler doch schon Bekanntschaft mit rechten Musikparolen gemacht. Um Schüler des Kollegs zu ködern, sei beispielsweise außerhalb des Schulhofs versucht worden, CDs mit rechter Musik zu verteilen, weiß die Lehrerin. Außerdem gebe es auch unter Schülern Hörer rechter Rockmusik: »Nur eben nicht in dieser Klasse.« Die Dekoration des Veranstaltungsraums ist ein übergreifendes Projekt in den Fächern Gestaltung und Politik. Da geht es um die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus und eben um die plakative Darstellung der Anti-Rechts-Botschaft. An der Tafel hängen Entwürfe, die die Kollegschüler angefertigt haben. Eine Projektgruppe wird diese Ideen sichten und sie in das »Rock gegen Rechts«-Bühnenbild einfließen lassen. Das Konzert am 16. September beginnt um 19.30 Uhr. Wie notwendig das Anliegen der Schülerinnen und Schüler ist, zeigt eine terminliche Parallele, die allerdings zufällig ist. Während in Herford gegen Rechts gerockt oder gerappt wird, haben Neonazis in Ostwestfalen für den 16. September Aufmärsche angekündigt - und zwar in den Städten Minden, Gütersloh und Bielefeld.
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