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»Die sagen schon, was sie wollen«

Bärbel Meyer und Sebastian Brandhorst freuen sich auf die Jugendlichen

Von Julia Höft (Text und Foto)
Bad Oeynhausen-Volmerdingsen (WB). Die zukünftige Leiterin des Jugendtreffs Nord ist im Stress. Nach langer Planung wird an diesem Mittwoch endlich eröffnet. Bärbel Meyer hat vorher aber noch eine Menge zu erledigen.

»Einige Möbelstücke fehlen noch, und das Konzept ist auch nicht so ganz ausgearbeitet«, erzählt die Sozial- und Gemeindepädagogin (37). Das bereite ihr aber keine Kopfschmerzen: »Ich habe in meiner Zeit als Jugendreferentin die Erfahrung gemacht, dass Jugendliche sagen, was ihnen gefällt, und was nicht.« Erst einmal müsse der Jugendtreff überhaupt angenommen werden, danach sehe man weiter.
Bevor die Bergkirchenerin Bärbel Meyer die Stelle in Volmerdingsen antrat, arbeitete sie für den Kirchenkreis Lübbecke. Dort war sie zunächst sieben Jahre Jugendreferentin und koordinierte später die Jugendarbeit. »Die neue Stelle ist eine große Herausforderung für mich. Etwas in der Art habe ich vorher noch nie gemacht«, gesteht sie. In Bad Oeynhausen hat sie auch schon einmal acht Jahre für die Stadtverwaltung gearbeitet. »Das war mit ein Grund, mich für diese Stelle zu bewerben. Ich kenne noch einige Leute, und das kann ja nicht schaden.«
Zwei konkrete Termine stehen schon jetzt fest. Nach der offiziellen Eröffnungsfeier am Mittwoch, 13. September, soll am Freitag, 22. September, noch eine Einweihungsfeier von den Jugendlichen veranstaltet werden. »Das haben sie sich gewünscht. Die Feier am Mittwoch wird doch eher eine offizielle Veranstaltung und keine richtige Party«, sagt Bärbel Meyer.
In Zusammenarbeit mit der Realschule Nord wird die nächste Aktion nach den Herbstferien gestartet. Schüler der fünften bis siebten Klassen werden dann die Möglichkeit haben, mit einem Mitarbeiter des Jugendtreffs ein Theaterstück zu proben und aufzuführen. »Wenn die Kinder und Jugendlichen unsere Mitarbeiter erst einmal kennen, kommen sie vielleicht eher zu uns«, hofft Bärbel Meyer. »Wenn die Zusammenarbeit gut klappt, könnte ich mir auch vorstellen, öfter einmal so eine Aktion mit den Schulen zu starten.«
Hilfe bekommt die zukünftige Jugendtreffleiterin von den Jugendlichen selbst. »Sie planen und gestalten ihr Jugendzentrum aktiv mit. »Es sind etwa zehn Mädchen und Jungen, die mir helfen, hier rechtzeitig fertig zu werden«, erzählt Bärbel Meyer. »Das war mir wichtig, schließlich muss das Jugendzentrum ihnen gefallen, und nicht mir.«
Sie muss an der Hedingsener Straße nicht alles allein machen: Der Kirchenkreis Vlotho schickt ihr Unterstützung. Sebastian Brandhorst (20) wird Bärbel Meyer zur Seite stehen. Er macht gerade sein freiwilliges soziales Jahr in einer kirchlichen Einrichtung in Vlotho. »Sebastian und ich haben uns bis jetzt verschiedene Jugendzentren angesehen, um ein paar Anregungen zu bekommen«, sagt die Projektleiterin. »Außerdem haben wir zusammen schon einige Möbel ausgesucht.« Der Kamener wird für den Jugendtreff auch die Leitung des Theater-Projektes übernehmen. »Das Jugendzentrum soll ein Ort zur Freizeitgestaltung, aber auch zum Meinungsaustausch werden«, sagt Sebastian Brandhorst.
l Termin für die offizielle Schlüsselübergabe ist an diesem Mittwoch um 17 Uhr. Hier werden neben dem Bürgermeister und einigen weiteren Offiziellen von Stadt und Kirche auch die Jugendlichen zu Wort kommen, denn schließlich ist es ja ihr Jugendzentrum, das nun endlich eröffnet werden soll.

Artikel vom 09.09.2006