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Mit dem Fahrrad zum Ortstreffen

CDU Werste blickt auf 60-jähriges Bestehen - Ehrung von Mitgliedern

Von Jan-Hendrik Hirscher
(Text und Foto)
Bad Oeynhausen-Werste (WB). Vom Landwirt bis zum Pfarrer, vom Schweißer bis zum Bergmann: Die 50 Gründungsmitglieder der Werster Ortsunion der CDU gehörten verschiedenen Gesellschaftsschichten an und dokumentierten dadurch auch die Vielseitigkeit der Partei. Gestern feierte die Ortsunion ihr 60-jähriges Bestehen im Harren Hof.

Die Gründungsmitglieder sind mittlerweile alle verstorben, doch die Mitgliederzahl ist über die Jahre weg konstant geblieben. »Seit der Gründung der Stadt Bad Oeynhausen hat die CDU-Werste immer wieder Spitzenkandidaten für wichtige Ämter gestellt, angefangen mit dem ersten Bürgermeister Dieter Fürste und dem vorletzten Bürgermeister Gerhard Paul«, hob die Vorsitzende der Ortsunion, Karla Rullmann, das Besondere der Werster CDU hervor. Dabei ist die Ortsunion die zweitgrößte im Stadtverband.
Angefangen hat alles mit der Gründung im Mai 1946, initiiert von Heinrich Arning, der auch der erste Vorsitzende wurde. »Die CDU in Werste spiegelt das Kernelement der CDU im gesamten Bundesgebiet wider. Wirklich alle beruflichen Zweige und Interessengruppen waren vertreten«, sagte Steffen Kampeter, Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender der Kreis-CDU. Die Situation in den Gründungstagen war dabei eine komplett andere als heutzutage. »Die meisten sind mit dem Fahrrad zu den Versammlungen gekommen«, erzählt Karla Rullmann. Dann sei es schon mal vorgekommen, dass eine Reifenpanne als Entschuldigung für eine Abwesenheit galt.
Schon bei den ersten Kommunalwahlen im September 1946 zur Gemeinde- und Amtsvertretung machten die Werster von sich reden: Gleich sieben Parteimitglieder zogen in die Gemeindevertretung, Friedrich Heitland sogar in die Amtsvertretung.
Heinrich Arning blieb 20 Jahre in seinem Amt als Vorsitzender, er wurde anschließend zum Ehrenvorsitzenden ernannt, erhielt den Verdienstorden der Bundesrepublik. Ihm zu Ehren wurde eine Straße in seiner Werster Heimat eigens nach ihm benannt.
Heinrich Arning folgte Dieter Fürste an der Werster Parteispitze, der nach der Gebietsreform im Jahre 1973 auch zum ersten Bürgermeister der Stadt Bad Oeynhausen gewählt wurde. Drei Jahre später nahm Joachim König das Heft in der Werster CDU in die Hand. Er gab sein Amt erst im Jahre 1995 an den späteren Bürgermeister Gerhard Paul ab. Nach dessen Ernennung zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister wurde schließlich Karla Rullmann Vorsitzende der Werster CDU-Ortsunion.
Einen besonderen Höhepunkt sieht sie bei den Kommunalwahlen 1989: »Da kamen beide Spitzenkandidaten der CDU aus Werste. Einerseits Joachim König als Bewerber um das Amt des Bürgermeisters, andererseits kandidierte Dieter Fürste für den Posten des Landrats.« Die Werster Ortsgruppe wolle stets die Entwicklung im Stadtteil und in der Stadt mitprägen, meinte Rullmann. So habe die Partei beispielsweise eine entscheidende Rolle bei der Übernahme des Harren Hofes durch die Stadt gespielt.
Zu der zweistündigen Jubiläumsveranstaltung am Sonntag kam neben Steffen Kampeter als weiterer Ehrengast auch dessen Bundestagskollege Dr. Reinhard Göhner. »Aber wenn ich mich hier umschaue, ist jeder Zweite ein Prominenter der Werster Ortsunion«, so Karla Rullmann.
Außerdem wurden im Rahmen der Veranstaltung vier Parteifreunde für ihre langjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Karl Ottensmeier, Joachim König, Reinhard Apke und Walter Schrenk halten der Ortsunion schon länger als 30 Jahre lang die Treue.

Artikel vom 11.09.2006