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Einzigartige künstlerische Begegnung

Neue Böckstiegel-Ausstellung am Freitag in Dresden feierlich eröffnet


Werther/Dresden (dh). So etwas hat es noch nicht gegeben: Am Freitag wurde in Dresden die erste Ausstellung mit Werken von Peter August Böckstiegel und seinem Schwager Conrad Felixmüller eröffnet. Mehrere hundert Gäste, darunter auch zahlreiche aus Werther und Umgebung, waren in der Städtischen Galerie dabei.
Neben dem Sohn des Künstlers, Vincent Böckstiegel, stellten sich bereits am Vormittag Jan Honsel (Vorsitzender des P.A. Böckstiegel-Freundeskreises), Jutta Hülsewig-Johnen von der Kunsthalle Bielefeld als Kuratorin der Ausstellung sowie Gisbert Porstmann (Leiter Städtische Galerie Dresden) in einer Pressekonferenz den Fragen der Journalisten. Auch Thomas Kuhlbusch vom Kreis Gütersloh, Wolfgang Meyer-Stork (Freudeskreis-Schatzmeister) und Kunsthistorikerin Dr. Vita von Wedel waren mit nach Dresden gereist. Abends wurde die einzigartige Schau offiziell eröffnet.
Die Ausstellung »Arbeitswelten« zeigt mehr als 100 Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken der Künstler. Was Böckstiegel und den Bruder seiner Ehefrau Hanna, Conrad Felixmüller, miteinander verbunden hat, war mehr als die gemeinsame Schaffenszeit in Dresden. Beide portraitierten die arbeitenden Menschen ihrer Zeit - Böckstiegel vor allem den Landarbeiter, Felixmüller legte seinen Schwerpunkt auf das industrielle Umfeld. Diese Zusammenhänge erläuterte Jutta Hülsewig-Johnen in ihren einführenden Worten, während Gisbert Porstmann die Biografien der Künstler in den Mittelpunkt seiner Rede stellte.
Die Ausstellung ist seit 2004 auf Initiative des Böckstiegel-Freundeskreises erarbeitet worden. Er hat auch einen maßgeblichen Beitrag zur Finanzierung des Projekts geleistet und in Dresden entsprechendes Lob geerntet. »Die Ausstellung zeigt in hervorragender Weise, wie nah sich die beiden Künstler einerseits standen. Andererseits verdeutlicht sie aber auch, wie unterschiedlich sie in ihrer Sichtweise waren«, sagte ein begeisterter Jan Honsel im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Er kann allen Kunstfreunden nur empfehlen, eine Städtereise nach Dresden mit einem Besuch der Städtischen Galerie zu verbinden.
Wer sich zurücklehnen und auf den »Auftritt« der Expressionisten ab Februar 2007 in der Kunsthalle warten will, sollte das aus Sicht des Vorsitzenden des Freundeskreises nicht tun: »In Bielefeld erwartet uns mit der kompletten Kunsthalle ein ganz anderes Volumen«, betont Jan Honsel. In Dresden sei die Anzahl der Hängewände in der gerade erst restaurierten Galerie begrenzt gewesen.
Zur Ausstellung »Arbeitswelten« gibt es auch einen Katalog, den Jutta Hülsewig-Johnen zusammengestellt hat. Die Kommentare stammen unter anderem von der Böckstiegel-Expertin Vita von Wedel. Die Ausstellung ist in Dresden bis zum 7. Januar 2007 zu sehen, bevor sie vom 4. Februar bis 6. Mai in Bielefeld gezeigt wird.

Artikel vom 11.09.2006