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Spenge eng
verbunden

Manz verleiht die Stadtpreise

Von Julia Lüttmann
Spenge (SN). In die große Familie der Stadtpreisträger sind am Samstag August Wehrenbrecht, Prof. Dr. Wolfgang Mager, Gerhard Freese und Erwin Finkemeyer aufgenommen worden. Bürgermeister Christian Manz zeichnete im Rahmen der Stadtpreisverleihung - aus seiner Sicht einer der Höhepunkte des Stadtfestes - Spenger aus, die sich für den Ort einsetzen, in dem sie leben und den sie lieben.
Laura Freese, Davina Bergmann, Marvin Finkemeyer, Malte Finkemeyer, Katharina Freese und Laura Finkemeyer spielten am Samstag mit dem Posaunenchor zu Ehren ihrer Großväter.
Prof. Dr. Wolfgang Mager und August Wehrenbrecht haben sich als »Dreamteam der Heimatgeschichte« mit ihren Veröffentlichungen verdient gemacht. Mager war als ordentlicher Professor Mitglied der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie der Universität Bielefeld. Einer seiner Forschungsschwerpunkte waren dabei wirtschaftliche Entwicklungen und ihre Auswirken auf Ehe, Familie, Kinder und Sozialgefüge. Ganz intensiv hat sich Mager dabei auch mit seiner Heimatstadt auseinandergesetzt.
Manz beschrieb Prof. Wolfgang Mager als einen »bedächtigen, stillen, abwägenden und zurückhaltenden Menschen - vielleicht, wie ein Wissenschaftler sein muss«. Die Verleihung des Stadtpreises sei ein Zeichen des aufrichtigen Dankes dafür, dass sich Spenge »wissenschaftlich fundiert in einer Entwicklungskette wieder findet, die Transparenz und historisches Bewusstsein vermittelt«.
Als »Heimatforscher« und »literarischer Detektiv« vermittelt August Wehrenbrecht seine ganz persönliche Sicht der Stadt Spenge anno dazumal. »Er analysiert, stellt auf und stellt klar - in seiner speziellen Ausdrucksweise, mal schmunzelnd, mal aus eigener Lebenserfahrung schildernd, mal rückblickend, aber auch analysierend hat er uns mit vielen Büchern und Zeichnungen bereichert«, dankte Manz dem 86-Jährigen, der 1992 bereits mit dem Kulturförderpreis ausgezeichnet wurde.
Eine wichtige Rolle spielt in Spenge die Blechblasmusik. Für ihr mehr als 60-jähriges Engagement in den Posaunenchören und die Pflege der kirchlichen Blasmusik vergab die Jury den Stadtpreis an Erwin Finkemeyer und Gerhard Freese.
Beide sind fest in die Gemeindearbeit und musische Arbeit der Kirchengemeinde Wallenbrück eingebunden. Ob als Kirchmeister und Presbyter oder als Mitglieder im Posaunenchor Wallenbrück sind beide langjährige Weggefährten im ehrenamtlichen Bereich. Und beide geben diese Hingabe zu Ehrenamt und Kirchenmusik auch innerhalb ihrer Familien an die nachfolgenden Generationen weiter.
Musik und dabei auch die der Blechbläser ist immer Gegenstand sowohl für den Kulturförderpreis als auch für den Stadtpreis gewesen. »Die Kirchenmusik zum Lobe des Herrn ist die wohl höchste und ergebenste Art von Musik«, stellte Manz fest. »Auch weil die Posaunenchöre den Mensch Trost und Wohltat spenden.« »Wenn man diese, auch musikalische Arbeit am Nächsten 60 Jahre und mehr ausübt, muss man auch vom Gemeindewesen ausgezeichnet werden«, urteilte er. Die Besucher der Stadtpreisverleihung konnten sich von der Wirkung der Blechblasmusik sofort überzeugen: Der Posaunenchor Wallenbrück unter der Leitung von Annemarie Nienaber-Kreft gestaltete die Feierstunde unter anderem mit Werken von Bach und Händel. Ein ganz besonderer Moment für die frisch gebackenen Preisträger: Zum Abschluss der Feierstunde spielten auch ihre sechs Enkelkinder, die zu den jüngsten Musikern des Wallenbrücker Posaunenchores gehören, mit.
Im Anschluss an die Ehrung nahm August Wehrenbrecht die Besucher in der Aula der Grundschule Spenge/Hücker-Aschen mit auf eine Reise durch die Spenger Stadtgeschichte: Vom 30-jährigen Krieg bis zur Großdemonstration gegen den Flughafen Nagelsholz erzählte er auf humorvolle Weise von Aufständen, Schlachten und Revolutionen.

Artikel vom 11.09.2006