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Unzufrieden mit Marion
Weikes Vorgehensweise

Grüne sprechen sich für Partnerschaft mit Sokolow aus

Werther (WB/dh). Der Besuch der Delegation aus der polnischen Stadt Sokolow in der vergangenen Woche (wir berichteten mehrfach) hat die Grünen in ihrer Auffassung bestärkt, eine angedachte Partnerschaft weiter voranzutreiben. In einer Stellungnahme beleuchten sie die Vorteile einer Kooperation und kritisieren die Äußerungen von Uwe Gehring und der UWG.

Gerade aus geschichtlichen Gründen finden es die Grünen wichtig, eine enge Beziehung auch mit Bürger im Osten Europas aufzubauen. »Unser Besuch im Juni in Sokolow und auch der Gegenbesuch jetzt in Werther hat gezeigt, dass wir uns gegenseitig viel zu zeigen und zu sagen haben. Das macht Lust auf mehr«, sagt Bruno Hartmann, Ratsmitglied der Grünen Fraktion. Er war selbst im Juni mit nach Sokolow gereist.
Es könne sich ein lebendiges Forum ergeben, auf dem beide Seiten gegenseitige Vorurteile abbauen und die Wertheraner einen direkten Einblick in die Veränderungen im Osteuropa nach der Wende erhalten könnten. »Durch die regionale Lage von Sokolow mit der Grenznähe zu der Ukraine und zur Slowakei gibt es, wie man hören konnte, bereits einen regen Kultur- und Jugendaustausch zwischen Sokolow und diesen Ländern«, erklären die Grünen. »Natürlich könnte es auf diesem Weg auch für Wertheraner Jugendliche hoch spannend sein, direkt zu erleben, wie nahe sich die Bürger im erweiterten Europa schon gekommen sind.«
Das große Interesse der polnischen Delegation gerade an den Umweltthemen in Werther hat die Grünen besonders erfreut. Auf hohes Interesse stößt bei den Grünen die Mitteilung, dass die junge Generation in Polen bereits sehr früh die Fremdsprachen Deutsch und Englisch erlernt, so dass die sprachlichen Hindernisse sehr klein würden. »Es bietet sich hier die Gelegenheit für die Wertheraner, den Gedanken weiterzuführen, ein offenes Europa von unten aufzubauen«, heißt es weiter.
Die Grünen kritisieren den öffentlichen Vorstoß der UWG kurz vor dem Besuch der polnischen Delegation: »Wer ohne Beteiligung an einer sachbezogenen Diskussion in den Gremien zu einem falschen Zeitpunkt direkt in die Öffentlichkeit geht, setzt sich bewusst dem Vorwurf des Populismus aus«, schreibt die Fraktion in ihrer Erklärung. »Für die Grünen ist auch die dort verbreitete Unwahrheit ärgerlich, dass sich drei Fraktionen im Vorfeld gegen diese Städtepartnerschaft ausgesprochen haben. Die Grünen haben sich immer klar und offen für eine weitere Annäherung ausgesprochen.«
Was auch die Grünen nicht verschweigen wollen, ist »die hohe Unzufriedenheit mit der Vorgehensweise der Bürgermeisterin Marion Weike in dieser wichtigen und sensiblen Angelegenheit«: »Statt offen, souverän und kooperativ das Gespräch mit allen Seiten zu suchen, hat die Bürgermeisterin es vorgezogen, sich lediglich auf informeller Ebene Unterstützung zu suchen«, erklären die Grünen. Ein anderes Verhalten hätte nach Ansicht der Fraktion den »ärgerlichen Vorstoß« von Uwe Gehring vermieden. »Aber leider ist diese Vorgehensweise der Bürgermeisterin keine Einzelfall in den letzten Monaten gewesen«, beklagt Fraktionssprecher der Grünen Thomas Heidemann. Wer es ernst meine mit einer Partnerschaft, müsse mit allen Beteiligten sprechen und müsse in der Bevölkerung positiv werben, um Rückhalt und Überzeugung zu erhalten.
l Im Haupt- und Finanzausschuss am kommenden Montag, 11. September, werden sich die Politiker mit dem Thema befassen. Die Sitzung im Rathaussaal beginnt um 18 Uhr.

Artikel vom 09.09.2006