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»Fiffi« und Co. mucken auf

Hundehalter demonstrieren vor dem Rietberger Rathaus

Rietberg (pkb). Rietbergs Hundehalter gehen auf die Barrikaden: seit klar ist, dass auf der Landesgartenschau 2008 keine Tiere erlaubt sein werden, wird heiß diskutiert in der Emskommune. Am Donnerstag muckten »Fiffi« und Co. nun erstmals öffentlich auf: Heinrich Vorwerk organisierte eine Demonstration für Hundehalter.

»Hundedemo« war das Motto, doch nur wenige hatten sich vor den Sitz des Verwaltungsvorstandes verloren. 30 Hundehalter hatte Heinrich Vorwerk mindestens erwartet. »Bei besserem Wetter wären mehr gekommen«, ist er sich sicher. Einig sind sich trotzdem alle, die gekommen sind: »Unsere Hunde sollen weiter auf dem Emsweg laufen dürfen.«
171 Tage lang im Jahr 2008 müssten die Bellos und Fiffis nach derzeitigem Stand auf ihren gewohnten Rundgang verzichten und an anderer Stelle ihre ungeliebten Geschäftchen verrichten. Bei der Großveranstaltung von landesweiter Bedeutung ist der Mitführen von Hunden verboten - zwischen Eingang Höppe und Eingang Neuenkirchen. So weit wollen Vorwerk und sein kleines Häuflein Premierenmitstreiter ja gar nicht laufen, wohl aber weiterhin zwischen dem Bereich Johanneskapelle den Emsweg entlang bis hinter das Freibad.
Bis zum 12. Oktober will Vorwerk jetzt jeden Donnerstag vor dem Rathaus protestieren, immer von 17 bis 18 Uhr. Der Rentner, der an der Bruchstraße in unmittelbarer Nähe des Emsweges sein Domizil hat, ist bereit, für die lieben Gewohnheiten seines sechsjährigen Riesenschnauzers Maxi auch in die Tasche zu greifen. »Natürlich soll für die Hunde Eintritt erhoben werden, von mir aus auch 50 oder sogar 100 Prozent vom Preis einer normalen Dauerkarte«, meint er.
Als Heinrich Vorwerk durch die Medien erfuhr, dass der Emsweg eingezäunt wird, eintrittspflichtig wird und seine Maxi dort dann nicht mehr spazierengehen darf, war er richtig sauer: »Natürlich stehen wir Hundehalter auch hinter der LGS, aber diese Planung ist mal wieder ohne Bürgerbeteiligung gelaufen. Wir Bürger müssen doch vorab über solche Einschränkungen informiert werden«, findet er, der in den vergangenen Wochen »sicher über 100 andere Hundebesitzer bei den Spaziergängen angesprochen« und von vielen »Zustimmung zu der Demo gehört« hat. Er hofft, dass an den kommenden Donnerstagen viel mehr Teilnehmer am Rathaus erscheinen werden und auch, dass sich bei der Stadt und der LGS noch ein Weg finden wird. Auch das Gespräch mit der Stadtverwaltung wird Vorwerk weiter suchen.

Artikel vom 09.09.2006