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Anrainer haben Nase voll

Initiative gegen den Sprenglärm in Oesterholz läuft

Von Maike Stahl
Oesterholz-Haustenbeck (SZ). Die Sprengungen im Juni dieses Jahres haben bei Anton Boedecker das Fass zum überlaufen gebracht. Der Oesterholzer startete eine Initiative mit dem Ziel, dass die britischen Streitkräfte mehr Rücksicht auf die Belange der Senne-Anwohner nehmen.
Anton Boedecker
Innerhalb kürzester Zeit hatte der engagierte Ruheständler 40 Unterschriften von Oesterholzern zusammen, die sein Anliegen, formuliert in einem Brief an den britischen Verbindungsoffizier Ian Grant, voll unterstützen. In dem Schreiben beklagt Boedecker neben der durch die Sprengungen verursachten Lärmbelästigung vor allem die Erschütterungen, die auf die Dauer nicht nur belastend für Mensch und Tier seien, sondern auch zu Gebäudeschäden führten, da die Häuser nur etwa zwei Kilometer Luftlinie von dem Sprengplatz am Aschenweg entfernt liegen. »Eine Lösung des jahrelangen Problems lässt sich unseres Erachtens durch eine starke Verminderung der TNT-Menge erreichen«, schrieb Boedecker. Außerdem solle mehr Rücksicht auf die Mittagszeit genommen werden. »Uns ist klar, dass dort geübt werden muss, und wenn das im üblichen Rahmen geschieht, sagt auch keiner was. Aber diese Sprengungen überschreiten das Maß des Erträglichen«, sagt der Oesterholzer. Inzwischen hat Boedecker nicht nur eine - für ihn allerdings unbefriedigende - Antwort von Grant erhalten, sondern auch von der Bezirksregierung. »Außerdem hatte ich Besuch von einem Mitarbeiter der Wehrbereichsverwaltung, der sich vor Ort ein Bild gemacht hat«, berichtet er im Gespräch mit der SCHLÄNGER ZEITUNG. Zuversichtlich stimmt ihn ein Hinweis im Schreiben der Bezirksregierung.
Darin heißt es, dass die britischen Streitkräfte derzeit prüfen, ob eine Verlagerung des Sprengplatzes in das Innere des Übungsplatzes unter Wahrung der militärischen Interessen machbar sei. Enttäuscht ist Boedecker lediglich vom Schlänger Bürgermeister und der Gemeindeverwaltung. »Alle, denen ich den Brief zugesandt habe, haben darauf reagiert, nur von der Gemeinde kam überhaupt keine Reaktion«, klagt der Oesterholzer. Ein Thema, das auch Gerti Klöpping (SPD) am Donnerstagabend in der Ratssitzung anschnitt. Daraufhin berichtete Paulussen, dass die Gemeinde auf Boedeckers Brief hin Gespräche mit dem Verbindungsoffizier geführt habe. Allerdings habe er es bisher versäumt mit dem Absender persönlich Kontakt aufzunehmen, räumte Paulussen ein.

Artikel vom 09.09.2006