09.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Durchbruch zu neuen Räumen

Offene Ganztagsgrundschule in Sürenheide hat jetzt doppelt so viel Platz

Verl-Sürenheide (ehl). Endlich genug Platz! Für die Nachmittagsbetreuung der Offenen Ganztagsgrundschule Sürenheide stehen jetzt Räumlichkeiten mit fast 200 Quadratmetern zur Verfügung - doppelt so viel als zuvor.

Möglich wurde dies, weil die Gemeinde Verl als Schulträgerin eine neben den OGS-Räumen liegende Wohnung dazu gewinnen konnte. Durch einen Durchbruch und einige Umbauten konnte so ohne größeren Aufwand eine gute räumliche Lösung geschaffen werden. Neu hinzu gekommen ist dadurch zum Beispiel ein Werkraum und genug Platz für einen großen Bauteppich.
Zurzeit besuchen 25 Kinder die OGS in Sürenheide. Betreut werden sie von Diplom-Sozialarbeiterin Monika Beckhoff, Gisela Ortmeyer und Gosia Hohmann. Zwei Erzieherinnen werden zudem auf Honorarbasis für die Hausaufgabenbetreuung eingesetzt und eine Lehrerin übernimmt wöchentlich je einen Kursus zur Lese- und Wahrnehmungsförderung und fördert einmal pro Woche leistungsstärkere Kinder durch Knobelaufgaben und ähnliches. Durch diese spezielle Förderung werden in der OGS, für deren Nachmittagsbetreuung das Droste-Haus verantwortlich ist, sowohl leistungsstärkere als auch leistungsschwächere Kinder in ihrem Lernen gezielt begleitet.
Die Schüler (der überwiegende Teil besucht eine erste oder zweite Klasse) kommen nach dem Unterricht in die OGS und stärken sich zunächst mit einem Mittagessen der Firma apetito, das durch Rohkost, Obst und oft auch Nachtisch ergänzt wird. Anschließend erledigen die Kinder in kleinen Lerngruppen ihre Hausaufgaben. Stellen die Betreuer dabei fest, dass es zu viele Aufgaben sind, suchen sie das Gespräch mit den Lehrern. »Für uns eine gute Rückmeldung, um das richtige Maß zu finden«, meint Lehrerin Karin Holtermann. Und davon profitieren dann ja auch all die Kinder, die nicht die OGS besuchen.
Im Anschluss locken bis 16 Uhr verschiedene AG's wie zum Beispiel Tanzen, Töpfern oder Sport. Wer nicht teilnimmt, kann spielen, basteln, werken oder in der Kuschelecke ausspannen. Besondere Projekte gibt es stets an beweglichen Ferientagen: Dann gibt es beispielsweise Koch- und Backtage oder Spiele und Basteln zu bestimmten Themen. Und auch in den Schulferien stehen Projekte an, damit die Kinder die Betreuung als Erlebnis empfinden (Waldprojekt, Schwimmen, Ausflüge).
Die Kosten für die OGS betragen pro Schuljahr 58 000 Euro, das Land gibt 820 Euro pro Schüler dazu. Elternbeiträge, gestaffelt nach dem Einkommen, werden ebenfalls erhoben. Anja Giesbertz, stellvertretende Schulleiterin, sprach bei der Vorstellung der neuen Räumlichkeiten ein Problem an: Oft könnten sich gerade die Eltern, für deren Kinder die Förderung in der OGS besonders wichtig sei, den Beitrag finanziell nicht leisten. Vielleicht könne die Gemeinde da eine Lösung finden, regte sie an. Bürgermeister Paul Hermreck allerdings meinte, dies sei nicht Aufgabe der Verwaltung und verwies auf Sponsoring oder den Förderverein. Grundsätzlich sei er zudem der Auffassung, dass eine gute Leistung wie die Betreuung in der OGS nicht zum Nulltarif zu haben sei. Im günstigsten Fall müssten die Eltern 63,50 Euro zahlen, inklusive 48,50 Euro für das Mittagessen. Und dabei sei zu bedenken, dass die Kinder zu Hause ja auch essen müssten.

Artikel vom 09.09.2006