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Keine Arbeit war ihr zur schwer


Verl (mst). Irmingard Trost geborene Schlauske, St.-Anna-Straße 13, feiert an diesem Samstag ihren 80. Geburtstag. Ihre glückliche, aber auch von viel Arbeit geprägte Kindheit und Jugend verbrachte die Jubilarin im niederschlesischen Munsterberg und Reindörfel. Nach dem Pflichtjahr erlernte sie zunächst die Hauswirtschaft, dann den Beruf der Verkäuferin. Anschließend bekam sie Arbeit in einem Parfümerie- und Seifenhaus, die ihr besonders gut gefiel. Lebhaft erinnert sie sich an den Ansturm im Geschäft, wenn wieder einmal eine Sonderzuteilung Parfüm, Seife oder Rasierwasser aus den Häusern 4711 und Mouson kam. Unmittelbar nach dem Krieg heiratete die Jubilarin Karl-Heinz Trost, der aus dem Raum Mecklenburg stammte. Das Paar bekam fünf Kinder, von denen eins bereits im Kleinkindalter starb.
Das Verlassen der Heimat und der Neuanfang in Westdeutschland 1949 fiel Irmingard Trost schwer. Um die Existenz der Familie zu sichern, nahm sie zunächst jede Arbeit an. »30 Pfennig in der Stunde verdiente ich Anfang der 50er Jahre beim Bauern«, erinnert sie sich. Nie wird sie die körperlich schwere Arbeit vergessen, die sie dafür leisten musste. Doch in den folgenden Jahren fasste sie in ihrem Beruf wieder Fuß, zunächst im WEKA-Kaufhaus in Gütersloh, dann im Konsum und später bei Hertie.
Sieben Enkelkinder und fünf Urenkelkinder hat die Jubilarin, deren Mann viel zu früh starb. Tochter Heidi Westhove kümmert sich täglich um das Wohlbefinden der Hochbetagten und richtet ihr heute in ihrer Wohnung an der Gütersloher Straße 91 einen Empfang aus, dem ab 18 Uhr ein Geburtstagsfest im »Haus Ohlmeyer« folgen wird.

Artikel vom 09.09.2006