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Rechtzeitig an die
Vorsorge denken

Bis ins hohe Alter selbstbestimmt

Herford (VZ). Vor etwa 35 interessierten Zuhörern der Aphasiker-Selbsthilfegruppe referierte der Osnabrücker Rechtsanwalt Jörg Haferkorn zu Themen der Vorsorge. Regelmäßig jeden 2. und 4. Montag im Monat treffen sich Betroffene und ihre Angehörigen im Herforder AWO-Stadtteilbegegnungszentrum Kastanienallee zu Austausch und Informationen rund ums Thema Aphasie und Schlaganfall.

An diesem Montagstreffen ging es um die Frage, wie kann man sein Selbstbestimmungsrecht auch dann wahren, wenn man nicht mehr in der Lage ist, seinen Willen zu äußern und Entscheidungen zu treffen.
Jeder Mensch kann jederzeit durch Krankheit oder Unfall in eine solche Lage kommen. Wichtig sei es, so Haferkorn, sich frühzeitig Gedanken zu machen. Es sei ein tragischer Irrtum, zu glauben, dass im Betreuungsfall die Verantwortung automatisch auf Ehegatten oder Kinder übertragen werde.
Um selbstbestimmte Entscheidung verbindlich festzuschreiben und Verantwortlichkeiten klar zu regeln, sind Vorsorgevollmacht, Patiententestament und Betreuungsverfügung geeignete Instrumente. Welches der Rechtsmittel man nutzt oder ob alle drei individuell verknüpft wirksam werden sollen, hängt entscheidend von der persönlichen Situation ab.
Hier ist eine fachliche Beratung hilfreich. So sei es sinnvoll und auch kostengünstig, diese individuellen Dokumente bei der Bundesnotarkammer im Vorsorgeregister zu hinterlegen. Auch ein Rechtsanwalt kann damit beauftragt werden.
Jörg Haferkorn wies zudem darauf hin, dass das Bundesjustizministerium noch in diesem Jahr einen neuen Gesetzentwurf zum Patiententestament auf den Weg bringen will. Dadurch soll die rechtliche Verbindlichkeit gefestigt und der Wille der Patienten besser berücksichtigt werden.
Deutlich wurde, dass bei der Vielzahl der Möglichkeiten eine fachkundige Beratung durchaus sinnvoll, hilfreich und unter Umständen auch kostengünstiger sein kann.
Weitere Informationen zum Thema, zur Selbsthilfegruppe der Aphasiker oder zur Arbeit im Stadtteilbegegnungszentrum Kastanienallee montags bis freitags (außer donnerstags) von 10bis 14 Uhr unter % 0 52 21 / 8 20 51.

Artikel vom 11.09.2006