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Ehrenamt hält Räder am Laufen

35 Vereine und Verbände präsentieren sich auf der Bürgermeile

Gütersloh (peb). In einem attraktiven Rahmen haben sich am Samstag 35 Vereine auf der Bürgermeile vorgestellt und die Ziele ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit den Bürgern vorgestellt, die auf Königs- und Moltkestraße zum Einkaufsbummel unterwegs oder eigens zur Bürgermeile in die Innenstadt gekommen waren.

Die Resonanz der Vereine und Verbände war ebenso gut wie in den Vorjahren, wie Organisator Volker Heinrich von der Diakonie betonte. Und das, obwohl die Teilnehmer erstmals eine Standgebühr zahlen mussten. »Weil Fördermittel des Landes diesmal nicht mehr zur Verfügung standen«, wie Heinrich erklärte. Und obwohl auch die im Rahmenprogramm auftretenden Künstler auf eine Gage verzichteten, mussten auch bei dieser dem Ehrenamt gewidmeten Veranstaltung Rechnungen bezahlt werde, etwa für die Technik und die Buden, in denen sich die Vereine präsentierten. Erstmals trat die Volksbank als Sponsor der Bürgermeile auf.
Die 35 Vereine, rechnete Hergen Bruns von der Diakonie in einer Gesprächsrunde mit Bürgermeisterin Maria Unger und dem Vorstandssprecher der Volksbank Gütersloh Heinz-Hermann Vollmer vor, »vertreten alleine 2700 Ehrenamtliche«. Und ohne das Ehrenamt, gab Brune angesichts sinkender öffentlicher Finanz-Förderung für die Freiwilligenarbeit zu bedenken, »stünden viele Räder still«. Wie viele Menschen tatsächlich in Gütersloh ehrenamtlich tätig sind, wusste auch Unger nicht zu beantworten.
Uns so stellten die Teilnehmer der Bürgermeile nur einen kleinen, gleichwohl vielfältigen Ausschnitt der ehrenamtlichen Tätigkeiten dar. So reichte das Spektrum vom kulturellen Bereich (Jugendkulturring, Weberei) über die Arbeit der Retter und technischen Helfer von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) bis hin zu den im sozialen Bereich tätigen Einrichtungen wie Diakonie, AWO, Hospizeinrichtungen sowie Vereinen, die sich um Menschen mit Behinderungen kümmern.
So etwa der Förderkreis Horizont, der die Passanten für einen kurzen Moment in einen Rollstuhl bat, um sie damit über einen Holzbalken fahren zu lassen. »Damit wollen wir die Menschen sensibilisieren und zeigen, wie schwer manche Situationen für Rollstuhlfahrer sind«, sagte die Vorsitzende Sabine Martens zur »Aktion barrierefrei«.
Aktiv werden konnten die Bürger auch am Stand der Verkehrswacht: In einem Überschlagsimulator durften die Besucher ausprobieren, wie sie nach einem Unfall aus einem Auto steigen können, das auf dem Dach zum Liegen gekommen ist. Beeindrucken konnte zudem das THW mit einer enormen Schmutzwasserpumpe, die die Helfer aus Gütersloh vor drei Jahren angeschafft haben. 5000 bis 7000 Liter schafft das Gerät pro Minute, über das die Ehrenamtlichen informierten.

Artikel vom 11.09.2006