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Schifffahrt leitet Jubiläumsfeier ein

Traditionspflege - Marinekameradschaft Rahden ehrt Mitglieder

Rahden (WB). Die Marinekameradschaft Rahden feierte am Samstag in den Altstadt-Stuben am Kirchplatz in Rahden ihr 50-jähriges Bestehen seit der Wiedergründung am 1. September 1956.

Die erste Gründung fand 1922 durch ehemalige Marinesoldaten aus dem Ersten Weltkrieg statt. Bei der Wiedergründung in 1956 waren Willi Krüger, Helmut Illhardt, Heinz Wietelmann und Bruno Klaws mit dabei. Sie standen jetzt bei der Jubiläumsfeier im Mittelpunkt einer besonderen Ehrung. Im Auftrag des Deutschen Marinebundes überreichten ihnen Vorsitzender Dietmar Kröger und sein Stellvertreter Harald Kersten die vom Präsidenten Konteradmiral Feist unterzeichnete Ehrenurkunde für eine 50-jährige treue Mitarbeit nebst der dazugehörenden Ehrennadel.
Alle vier hätten sich in besonderer Weise um die Marinekameradschaft sehr verdient gemacht, sagte Dietmar Kröger in seiner Laudatio. Das gelte auch für das gemeinsame Bemühen aller ehemaligen »Mariner«, national wie international das Erleben auf der See, Tradition und Kameradschaft zu pflegen und auch mit den Verhältnissen der Gegenwart in Einklang zu bringen.
Im Namen der vier Geehrten bedankte sich Willi Krüger, der von 1966 bis 1973 auch Vorsitzender der Kameradschaft war, für die Ehrung. Ein Dankeschön sagte er auch dem Vorstand für sein Bemühen, die Jubiläumsveranstaltung vorzubereiten und zu veranstalten.
. Er selbst habe sich gern in den Dienst der Sache gestellt und eine kleine Chronik über die verflossenen fünf Jahrzehnte Vereinsarbeit zusammengestellt, wofür sich Vorsitzender Dietmar Kröger herzlich bedankte. Alle Mitglieder erhielten eine Kopie überreicht. Soweit sie nicht anwesend waren, wird sie nachgereicht.
Willi Krüger schloss seine kurze Ansprache mit einem Epilog des ehemaligen Schiffsarztes des Segelschulschiffes »Passat«, Dr. Helmut Jebens: »Komm mit. Komm, segle mit uns, die Welt ist so weit - wir fliehen aus rastloser Enge, Draußen auf See in der Endlosigkeit vergessen wir Hast und Gedränge. Weht uns der Wind, die Herzen entfacht,fahren wir befreit in die Ferne wo tiefer das Meer und dunkler die Nacht leuchten uns hellere Sterne. Kehren wir heim aus Weiten der Welt zurück in geschäftiges Treiben, hat uns die See die Stimme erhellt, der Sturm und die Stille, die bleiben.«
Der Jubiläumsveranstaltung in den Altstadt-Stuben ging eine Pinassenfahrt mit der »Admiral Romme«, so benannt nach dem ersten Admiral der Deutschen Flotte im Jahre 1848, in zwei Gruppen auf dem Mittellandkanal von Minden nach Lübbecke und zurück voraus. Bei der Pinasse handelt es sich um eines der drei Beiboote des 1990 abgetakelten ehemaligen Schulschiffes »Deutschland«, das sich im Besitz des Fördervereins »Admiral Romme« in Minden befindet und für solche Anlässe gerne zur Verfügung gestellt wird.
Bei der Begrüßung der Kameraden, die zum Teil von ihren Frauen begleitet wurden, bedauerte es Dietmar Kröger ein wenig, dass nicht alle Mitglieder an der Kanalfahrt und an der Jubiläumsfeier teilnahmen. »Aber wir werden älter«, meinte er im Nachhinein dazu und zeigte Verständnis für jene, die aus alters- oder gesundheitlichen Gründen nicht kommen konnten.
Von den beiden Marinekameradschaften Bayeux (Frankreich) und Kappeln übermittelte der Vorsitzende herzliche Grüße und Glückwünsche, verbunden mit dem Wunsch nach einem schönen Verlauf der Jubiläumsveranstaltung.
Wie es bei der Marine früher üblich war, fand nach Abschluss des offiziellen Teiles ein traditionelles Labskaus-Essen, verbunden mit einem geselligen Beisammensein, statt, bei dem viele Erinnerungen aus der 50-jährigen Geschichte der Marinekameradschaft zu neuem Leben erweckt wurden.

Artikel vom 11.09.2006