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Berater für MS-Betroffene

Nach Ausbildung ist Lothar Schlickum Ansprechpartner


Halle-Hörste (kg). »Betroffene beraten Betroffene« - unter diesem Motto steht ein Projekt, das dazu beitragen soll, Hemmschwellen zu überwinden. Lothar Schlickum, der Gründer des MS-Kontaktkreises in Halle, hat jetzt eine Ausbildung zum MS-betroffenen Berater absolviert, der eine Idee aus den Vereinigten Staaten zugrunde liegt.
Ziel des Projektes, das die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft anbietet, ist es, MS-Betroffene zu befähigen, den Menschen, die an derselben Krankenheit leiden, zu helfen, ein selbst bestimmtes Leben zu führen. Es geht darum, mehr Solidarität zu zeigen und die Kraft zum Erreichen neuer Ziele zu stärken.
Das Projekt macht die Bedeutsamkeit der Selbsthilfe besonders deutlich, die Lothar Schlickum schon immer sehr wichtig war. In dem Seminar, das der 68-jährige Hörster absolviert hat, lernten die Teilnehmer, dass das Zuhören können als zentrales Element der Gesprächsführung gilt. Wichtig ist es auch, dass der Berater die Belastbarkeit seines Gesprächspartners erkennt und Grenzen beachtet.
Einzel- und Gruppengespräche, Unterstützung bei der Krankheits- und Lebensbewältigung, Informationen über MS-Kurkliniken, Stärkung des Wir-Gefühls und Beratung von Angehörigen - zu tun gibt es jede Menge für einen MS-betroffenen Berater. Natürlich ohne mit Ratschlägen und Patentrezepten aufzuwarten, ohne Diagnosen zu stellen, Psycho-Therapien anzubieten oder auch einen privaten Fahrdienst zu übernehmen.
Statt dessen verpflichtet sich der ausgebildete Berater dazu, regelmäßig an Supervisionen teilzunehmen - schließlich gibt es auch Situationen, in denen er sich selbst Rat holen muss.

Artikel vom 09.09.2006