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Kaufleute reden mit Günther

Streit um Einkaufszentrum Brakel-Süd: Rat verhängt 2. Veränderungssperre

Von Michael Robrecht
Brakel (WB). Der Rat Brakel lehnt weiter ein von Dr. Johannes Günther auf dem 6700 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Möbelhaus Günther und Real Markt beantragtes Einkaufszentrum ab.

Um die Innenstadt vor einem noch größeren Subzentrum Brakel-Süd zu schützen und weil dort Innenstadt-Sortimente geplant sind, hat der Stadtrat erneut eine Veränderungssperre verhängt. Diese 2. Sperre wurde notwendig, weil das Oberverwaltungsgericht Münster die 1. Sperre zurückgewiesen hatte. Brakel legte gegen dieses Urteil Beschwerde ein. Gleichzeitig wird ein Marktforschungs-Gutachterbüro beauftragt ein Einzelhandelsgutachten für 8000 Euro zu erarbeiten, das dem Rat Hilfestellung geben soll, die Branchen und Sortimente zielgenau für die weiteren Planungen definieren zu können. Dies wolle das Gericht ganz genau wissen, so Bürgermeister Friedhelm Spieker.
Mit Dr. Johannes Günther will der Werbering (mit allen interessierten Kaufleuten) am Montag, 25. September, um 20 Uhr in der Alten Waage über Kompromissmöglichkeiten im Einkaufsmarkt-und Sortiment-Streit sprechen. Bürgermeister Friedhelm Spieker erhofft sich, dass Günther endlich offen legen wird, welche Sortimente der Investor (Günther baut nicht selbst) dort plant. In der Bauvoranfrage ist von einem Fachmarktzentrum mit Getränkemarkt, Ein-Euro-Discounter, Textilien und Schuhgeschäft die Rede.
Die UWG/CWG im Rat will die Günther-Pläne jetzt doch unterstützen, weil sie befürchtet, dass aus dem Gebiet Brakel-Süd bei Einschränkung der Entwicklungsmöglichkeiten Kunden abwandern. Rechtlich fahre die Stadt vor die Wand. Die Sperre helfe der Innenstadt nicht, sagte Paul Winteremyer. Bürgermeister Spieker forderte den Rat auf, klar zu sagen, wo man stehe. Die UWG-Position gebe dort alles frei. Die Sperre wurde gegen die UWG-Stimmen im Rat beschlossen.

Artikel vom 09.09.2006