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»Aus« für Rose-Marathon

Hauptsponsor stellt ab sofort alle Aktivitäten ein

Von Volker Krusche
Kreis Minden-Lübbecke (WB). Aus, vorbei! Die große Lauf-Familie des Mühlenkreises muss künftig auf eines ihrer Highlights verzichten. Nach der sechsten Auflage des Rose-Marathons gab der Geschäftsführer der veranstaltenden Rose Systemtechnik GmbH (Porta-Barkhausen), Dieter B. Schaadt, jetzt bekannt, dass es keinen weiteren Lauf geben werde und sämtliche Aktivitäten in dieser Richtung eingestellt worden sind.

Damit gehört der Rose-Marathon nach nur sechs Jahren bereits der Vergangenheit an. Schade, denn gerade die vielen heimischen Läuferinnen und Läufer, die die Veranstaltung vor der Haustür genutzt hatten, um die Herausforderung »Marathon« einmal anzunehmen, dürften von diesem Schritt sehr enttäuscht sein.
Egal wo man auch hinhörte, allerorten wurde das Bedauern über den Ausstieg ausgesprochen. Hauptgrund für die Beendigung des Engagement seitens Rose, so war zu hören, sei die fehlende Unterstützung von anderen Co-Sponsoren, ohne die ein solch großer Event nicht auf die Beine gestellt werden könne. Außerdem sei es immer schwerer, freiwillige Helfer zu gewinnen oder vorhandene stets wieder aufs Neue zu motivieren. Erst recht, wenn die Teilnehmerzahlen von Jahr zu Jahr zurückgehen würden.
Fehlende Unterstützung aus der Wirtschaft - das war wohl auch der Hauptgrund, warum der Rose-Marathon gegenüber den ersten Austragungen immer mehr abgespeckt wurde. Der Rahmen war zuletzt bei weitem nicht mehr so reizvoll, wie noch bei der Premiere. Und auch die Strecke wurde nicht unbedingt von jedem Läufer gelobt. Viele zogen eher einen Stadt-Marathon vor, bei dem eine Strecke mehrfach zu laufen war, dafür aber von sehr viel mehr, vor allen Dingen aber motivierenden Menschen gesäumt wurde. Hinzu kam noch, dass das Marathon-Angebot in den letzten Jahren förmlich explodierte und sich überall Konkurrenz-Veranstaltungen auftaten.
Beteiligte wie die Bürgermeister der Städte Minden, Porta Westfalica und Bad Oeynhausen, durch deren Gebiete der Marathon führte, drückten ihr Bedauern ebenso aus, wie der sportliche Partner der Firma Rose, die Leichtathletik-Abteilung des TuS Eintracht Minden. Kein Thema, der Rose-Marathon war nicht nur ein gutes Marketing-Instrument des Portaner Unternehmens, er sorgte auch für einen Image-Gewinn für den Mühlenkreis. Eckhard Wiens, Geschäftsführer der Eintracht-Leichtathleten, ist sichtlich traurig, denn: »Dieser Marathon hat sich in der Szene sehr schnell etabliert und hatte auch einen sehr guten Ruf.« Hoffnung, dass es mit einem (anderen) Marathon weitergeht, nährt indes die Aussage von Mindens Bürgermeister Michael Buhre: »Man sollte darüber nachdenken, ob es nicht noch andere Wege gibtÉ«

Artikel vom 08.09.2006