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Die Notgemeinschaft hat ihr
Loch am Hockeyplatz bekommen

Blick in die Tiefe erhärtet die Zweifel am hohen Grundwasserstand


Bad Oeynhausen (tho). Nun stand Eckhard Grummert von der Notgemeinschaft gestern doch in einem Loch am Hockeyplatz. Allerdings haben es die Autobahngegner nicht selbst ausgehoben.
Das Loch ist eine Grube für Kanalarbeiten. Von den Mitgliedern der Bürgerinitiative gegen den Autobahnbau im Norden der Stadt wurde sie seit Mittwochabend gleichwohl aufmerksam in Augenschein genommen. »Denn hier kann man sehr gut sehen, dass die Proben Ende der achtziger Jahre manipuliert waren«, behauptet Eckhard Grummert.
Der Ingenieur im Ruhestand gerät in Aufregung, wenn er die Bodenschichten erläutert, die da unweit des ehemaligen Kinocenters gut zu erkennen sind. »Das da oben ist die Aufschüttung, der Unterbau für die Fahrbahn. Ganz unten das schwarze, das ist Ton-Lehm-Boden, der ist fast wasserundurchlässig. Und deshalb gibt es darüber auch Schichtenwasser. Mit Grundwasser hat das allerdings nichts zu tun.«
Und das ist eben die Gretchenfrage: Wann kommt das Grundwasser, wann kommt die Sole? Würde ein Trog in der Mindener Straße wirklich die Heilquellen zerstören? Würde Bad Oeynhausen sein »Bad« hergeben müssen, wie es in der Zeit der Entscheidung für die Nordtrasse hieß? Eckhard Grummert glaubt an eine Verschwörung: »Als der Hydologe damals an die Bohrlöcher kam, da stand da Wasser drin. Das muss kein Grundwasser gewesen sein. Das kann auch jemand hineingefüllt haben.« Beweise für diese Behauptung hat er nicht, Doch er sagt: »Wir stehen jetzt hier noch deutlich unter dem Niveau der Mindener Straße. Wenn hier kein Wasser ist, warum sollte dort dann welches gewesen sein?« Deshalb wolle die Notgemeinschaft auf dem Hockeyplatz bohren. Das Thema wird wohl auf die Tagesordnung der Ratssitzung vom 27. September kommen.

Artikel vom 08.09.2006