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HSGLO »beißt« sich durch

Sieger-Lächeln: Trainer Rainer Krumfort ist mit seinem Team in der Verbandsliga angekommen.

Handball-Verbandsliga: Auftamen nach 30:27 gegen Gütersloh

Von Alexander Grohmann
(Text und Fotos)
Löhne (WB). Verbissene Zweikämpfe, Zeitstrafen zuhauf: Die HSG Löhne-Obernbeck und die HSG Gütersloh lieferten sich am Samstag einen heißen Handball-Kampf. Die Löhner bestanden die Kraftprobe, der verdiente 30:27 (15:15)-Erfolg ließ den Verbandsliga-Neuling aufatmen. »Ein ganz wichtiger Sieg«, meinte ein erleichterter Trainer Rainer Krumfort.

Selbst ein krasser Schiedsrichter-Fehler konnte die Hausherren nicht aufhalten: Als Eckhard Böhne in der 42. Minute auf 22:20 erhöhte, leuchtete auf der Anzeigetafel in der Löhner Sporthalle plötzlich ein »21:21« auf. Nach Protesten von Spielern und Zuschauern korrigierte die Spielleitung das Resultat, nahm aber nur das Gütersloher »Phantom-Tor« aus der Wertung. »In der Hektik einer Handballpartie kann das passieren«, hatte Krumfort Verständnis. »Zum Glück war es nicht spielentscheiden.« In der Schlussphase hatten die Löhner den längeren Atem gegen die ersatzgeschwächten Gäste und fuhren den ersten Saisonsieg ein.
Lange hatte die packende Partie allerdings auf der Kippe gestanden. Über den Pausenstand von 15:15 nahmen sich beide Teams bis zum 19:19 (38.) nicht viel, ehe die HSGLO sich erstmals leicht absetzen konnte. Die Torhüter hatten einen großen Anteil: »Frank Büscher hat uns lange im Spiel gehalten«, analysierte Krumfort. Als er in der zweiten Halbzeit nicht mehr so viel zu fassen bekam, konnte Michl Michalik sein Können unter Beweis stellen: Er führte sich mit einem gehaltenen Siebenmeter gut ein und wurde in der Schlussphase zu einer Schlüsselfigur beim Zittersieg.
Beim 26:26 war der Gast aus Gütersloh wieder im Punkte-Rennen, doch dann drehte die HSGLO ein letztes Mal auf: Der starke Dirk Schnake, Energiebündel Eckhard Böhne und René Witt stockten auf 30:27 auf. Die Rote Karte für Witt wegen groben Foulspiels drei Sekunden vor Schluss war zu verkraften. Und auch Krumfort, der in derselben Szene »zwei Minuten« wegen Meckerns kassiert hatte, konnte wenig später wieder lächeln.
»Bei 0:4 Punkten hätten wir jetzt schon mit dem Rücken zur Wand gestanden«, nahm der schwer gezeichnete Stefan Schäkel den ersten Saisonsieg erleichtert zur Kenntnis. »Das war ein absolutes Kampfspiel«, meinte das Krafpaket, das nach seinem Torerfolg zum 20:19 mit schmerz verzerrtem Gesicht am Boden liegen geblieben war. »Ich bin umgeknickt«, so Schäkel, der von »Doc« Eckhard Jungmann sofort behandelt wurde und anschließend nicht mehr aufs Parkett zurück kehrte. »Das Gelenk ist gedehnt, aber gerissen ist bestimmt nichts. Ich hab' nämlich gar keine Bänder mehr«, scherzte Schäkel, der den Sieg gegen Gütersloh richtig einordnete: »Die haben gegen uns mit einer Micky-Maus-Truppe gespielt, da fehlten etliche Spieler.«
Güterslohs Trainer Oliver Schöpff verkniff sich jeden Kommentar. Dafür redete »Co« Hagen Hessenkämper Tacheles: »Das war eine geschlossen schlechte Leistung. Wir haben Kreisklassen-Fehler gemacht.« Bitter: Gütersloh reiste ohne Ersatzkeeper an. Er war einfach nicht zum Treffpunkt gekommen. HSGLO: Büscher, ab 43. Michalik - Schultz (3/2), Blomenkamp (2), Schnake (8), Schäkel (2), Böhne (6/2), Elias (2), Strauch (2), Witt (3), Steffen (2).

Artikel vom 11.09.2006