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Der dreifache Aufsteiger

SC Paderborn: Schüßlers Rückkehr zum Stammverein

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WB). Die Statistik ist beeindruckend. Seitdem Benjamin Schüßler vor sechs Jahren den 1. FC Magdeburg verließ, ist der Außenstürmer mit jedem Klub aufgestiegen. Nun schließt sich der Kreis. Zum ersten Mal kehrt der 25-Jährige zu seinem Stammverein zurück.
Sein Arbeitsplatz ist die Außenbahn: Benjamin Schüßler trifft an diesem Samstag auf seinen Heimatklub 1. FC Magdeburg. Foto: Stefan Hörttrich

Zweitligist SC Paderborn 07 muss an diesem Samstag (14 Uhr) im Heinrich-Germer-Stadion (5000 Plätze) die erste Hürde im DFB-Pokal nehmen. Bei dem Regionalliga-Neuling sind die Ostwestfalen Favorit, auch wenn Schüßler warnt: »Das wird schwer. Die haben noch kein Heimspiel verloren und sind unglaublich heiß darauf, mal wieder einen Bundesligisten rauszuhauen.« Das bestätigt auch der Magdeburger Klub-Boss Volker Rehboldt: »Paderborn ist nach dem Trainer-Theater angeknockt, die können wir packen.«
Für Schüßler ist die Rückkehr in seine Heimatstadt ein persönliches Ereignis. Familie und Freunde werden auf der Tribüne sitzen, auf dem Feld tragen mit Torhüter Christian Beer, Christian Prest und Stephan Neumann drei das FCM-Trikot, mit denen »Schüssel« noch in der Jugend spielte. Dazu kommt Dirk Heyne. Als Schüssler 2000 vom Oberligisten Magdeburg zum damaligen Zweitligisten Borussia Mönchengladbach wechselte, war der aktuelle Chefcoach des dreifachen DDR-Meisters Borussias Torwart-Trainer und Wohnungsnachbar.
Mit der Borussia stieg der Profi mit abgeschlossenem Sport-Management-Studium 2001 in die erste Liga auf, ohne sich jedoch am Bökelberg richtig durchsetzen zu können. Die zweite Station im Westen war der VfL Osnabrück (Zweitligaaufstieg 2003) und seit dem 1. Juli 2004 steht Schüßler beim SCP unter Vertrag. »Egal ob Gladbach, Osnabrück oder Paderborn - jeder Verein ist was Besonderes. Die Borussia ist Kult, Osnabrück eine Fußballstadt und in Paderborn haben wir es geschafft, fast aus dem Nichts 5000 Leute bei Regen zur Aufstiegsfeier auf den Rathausplatz zu locken«, sagt Schüßler.
Im dritten Jahr beim SCP erlebt der 25-Jährige mit Roland Seitz seinen vierten Trainer und eine ganz besondere Situation. Denn noch nie war gerade in der Offensive der Kampf um die Stammplätze so hart. »Die Luft ist dünn geworden, aber ich habe mich immer durchgesetzt«, versichert der frühere Jugend-Nationalspieler, dessen Vertrag im kommenden Jahr ausläuft. Dennoch ist klar: Bis zur Winterpause wird der 27 Spieler umfassende SCP-Kader ausgedünnt. Und das gerade dort begonnen wird, wo elf Spieler um die vier offensiven Positionen kämpfen, ist logisch.

Artikel vom 09.09.2006