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Keine Funkantenne am
Schützenhaus Obernbeck

Umweltpolitiker betonen Belastung durch die Technik

Löhne (cb). Am Schützenhaus in Obernbeck wird es keinen Mobilfunkmast geben. Daran ändert auch der verbale Schlagabtausch am Mittwoch im Umweltausschuss nichts.

Für die Fraktion der Löhner Bürger-Allianz (LBA) hatte Dr. Hermann Ottensmeier gefordert, dies in Ergänzung zum bestehenden Ratsbeschluss noch einmal zu bekräftigen. Er forderte dies vor dem Hintergrund, dass Planungsamtsleiter Wolfgang Helten diesen Standort als den noch geeignetsten in Obernbeck eingestuft hatte (LÖHNER ZEITUNG vom 30. August). Keine Rückendeckung erhielt der Amtsleiter für diese Einschätzung von Bürgermeister Kurt Quernheim: »Es ist sein Recht, sich dazu zu äußern. Es ist aber nicht meine Meinung und nicht die des Rates.« Darauf Ottensmeier: »Ich höre mit Freude, dass Sie sich von der Position distanzieren.«
Wolfgang Böhm (SPD) teilte die Einschätzung des Bürgermeisters, dass der Stadt in Sachen Ablehnung von Mobilfunkstandorten oft die Hände gebunden seien: »Die Betreiber gehen direkt auf die Leute zu und schließen einen Vertrag.« Wenn aus formalen und damit gesetzlicher Sichtweise gegen den gewählten Standort nichts vorzubringen sei, »muss die Verwaltung genehmigen.« Böhm weiter: »Diese Vorgehensweise von Betreibern des Mobilfunknetzes ist beachtenswert. Oft verdirbt Geld den Charakter«, konnte er sich einen Seitenhieb auf die Grundstückseigentümer nicht verkneifen, die so den Weg für die Aufstellung einer solchen Anlage ebnen würden. Dem stimmte auch Ottensmeier zu: »Es ist gefährlich, wenn das Scheckbuch zeigt, wohin die Reise geht.« Böhms Appell: »Politik und Bürger sollten wachsam bleiben.« Von allen Fraktionen wurde begrüßt, dass im Zuge der Bemühungen um mehr Öffentlichkeit zu den Mobilfunkstandorten jetzt auf der Internetseite der Stadt eine Übersichtskarte mit den 25 Mobilfunk-Standorten - Stand August 2006 - zu finden ist.
Zum geplanten Standort an der Huchzener Straße meinte Böhm: »Es ist positiv, wenn diese Anlage jetzt weiter von der Bebauung entfernt entsteht.« Zugleich erneuerte er seine Bedenken gegenüber den Sendeanlagen: »Wer die Belastung für den Menschen leugnet, der ist falsch informiert.« Die jetzige Technik sei nur ein Zwischenstand. Und: »Es gibt noch keine Untersuchungen über die Auswirkung der UMTS-Technik. Da gibt es Dinge, die wir vielleicht noch gar nicht wissen.« Bürgermeister Kurt Quernheim versicherte, mit den betroffenen Bürgern in Kontakt zu stehen. »Die von ihrer Seite geäußerten Bedenken nehmen wir ernst.«
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Artikel vom 08.09.2006