08.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Orts-CDU schlägt Überdachung des
Freibadbeckens Brunnenstraße vor

200 diskutieren beim Bürgerforum über Driburger Bäderlandschaft

Bad Driburg (rob). Quo vadis Therme? Die Bürger hatten das Wort. Mehr als 200 verfolgten die Debatte über die Zukunft der Bäder am Mittwochabend in Bad Driburg im Rathaussaal. Die Bürger-Beiträge gerieten von leidenschaftlich, nachdenklich, sachlich bis polemisch.

Jan Gernot Wichert: Als CDU-Ortsvorsitzender brachte er - unterstützt vom Ortsvorstand - einen völlig neuen Vorschlag, ein 5. Szenario, ins Gespräch: Das große Becken im Freibad Brunnenstraße wird überdacht und ein neues Thermalbecken dort eingerichtet. Eine Leitung mit dem Thermalwasser der Therme kann durch den Kurpark zur Brunnenstraße geleitet werden. Alle anderen Bäder werden geschlossen. Die Saunawelt im Thermalbad soll - verbunden mit einer anderen neuen Nutzung - erhalten bleiben. »Man kann Betriebskosten sparen, wenn wir uns in Bad Driburg auf einen Bäder-Standort konzentrieren«, sagte Wichert. Die vier vorgelegten Szenarien von Dr. Klaus Batz seien alle nicht überzeugend.
Günter Heyse: Der Driburger Cafebesitzer bezeichnete das Thermalbad als langweilig. Letztlich müsse man, wolle Bad Driburg die Therme weiterführen, eine Halle daneben setzen - »mit all den Attraktionen, die heute fehlen«. Er schlug vor, sich andere Thermalbäder anzusehen und deren Stärken in Bad Driburg zu übernehmen. »Wenn ich in meinem Cafe etwas Neues plane, fahre ich mit meiner Frau in andere Städte, sehe mir dort Cafes an, komme zurück und weiß genau, was bei mir verändert werden muss. So könnte das bei der Therme auch laufen.« Die Sauna sei aber ein Lichtblick.
Christine Gambard: Die frühere Berlinerin hat sich eine Eigentumswohnung in Bad Driburg wegen der Therme gekauft, die sie aus gesundheitlichen Gründen ständig besucht. Sie beklagte, dass sich die Driburger mit ihrem Thermalbad nicht identifizieren.
Karl-Heinz Riechmann: »Das Bürgerforum ist die erste breite öffentliche Diskussion über die Therme und die Driburger Bäder. Bisher lief das doch nur in den Haushaltsberatungen«, sagte der Driburger. Man könne heute nur aufrecht erhalten, was finanzierbar sei. Die Therme sei grundsätzlich nicht schlecht, Driburg muss sich aber mit dem Thermalbad viel stärker identifizieren.
Martina Renger: Die Driburgerin bezweifelte die Angabe, es gebe nur 25 Stunden pro Woche Bedarf an Schulschwimmstunden im Hallenbad. Der Bedarf sei erheblich größer, meinte sie mit Blick auf Planungen für ein neues 25-Meter-Becken neben der Therme. Mit Blick auf das drohende Haushaltssicherungskonzept befürchtet sie eine Streichwelle für Musikschule und Vereine. Wenn dann hohe Summen für die Bäder ausgegeben würden und bei den freiwilligen Ausgaben kreise der Rotstift, sei das ein Schlag ins Gesicht der ehrenamtlich tätigen, von denen viele frustriert aufhören würden.

Artikel vom 08.09.2006