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Rückencheck im PPZ
für Dachdecker

Ziel: Bewusstsein für die Gesundheit stärken

Salzkotten (WV). Weil sie körperlich arbeiten und sich viel bewegen, gelten Handwerker gemeinhin als fit und gut trainiert. Dennoch leiden viele von ihnen regelmäßig unter Rückenschmerzen.

Der Dachdeckerbetrieb Udo Deppe aus Salzkotten hat seinen Mitarbeitern einen computergestützten Rücken-Check im Paderborner Präventionszentrum (PPZ) ermöglicht - mit überraschenden Ergebnissen.
Bei der computergestützten Rückenanalyse geht es nicht allein um die Maximalkraft einzelner Muskelgruppen, sondern auch um Beweglichkeit und Dysbalancen. Die Auswertung ergab, dass zwar bei der Hälfte der untersuchten Deppe-Mitarbeiter die Rückenmuskulatur deutlich stärker ist als bei Untrainierten. Dennoch zeigte sich bei 70 Prozent von ihnen ein markantes Missverhältnis von Bauch- zu Rückenmuskulatur. Das Defizit lag hier bei 30 Prozent der Mitarbeiter in der Rücken- und bei 20 Prozent in der Bauchmuskulatur. Etwa zwei Drittel der Untersuchten zeigten außerdem gravierende Dysbalancen im Verhältnis der linken zur rechten Rumpfmuskulatur und der linken zur rechten Rotationsmuskulatur. Bei fast allen Mitarbeitern fielen dabei größere Kraftdefizite in diesen Muskelgruppen auf. »Daraus können schwere Schäden entstehen«, warnt PPZ-Geschäftsführerin Anke Zillmann.
Gerade in der gewerkespezifischen Beanspruchung des Dachdeckers, wie schwere körperliche Arbeit, Materialtransport und Zwangshaltungen, sieht sie in diesem Zusammenhang sowohl eine besondere Belastung des Rückens und der Gelenke, als auch eine verstärkte Verletzungs- und Absturzgefahr. »Hier ist ein Ausgleich durch gezieltes Training notwendig.«
Mit der Aktion will Dachdeckermeister Deppe vorbeugend an der Gesundheit seiner Belegschaft arbeiten, denn Rückenschmerzen sind auch in seinem Betrieb ein häufig auftretendes Problem. Dafür fehle es aber an Bewusstsein.

Artikel vom 08.09.2006