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Stadt investiert kräftig
in den Kauf neuer Medien

In Lübbecke wird 2007 Ausleihgebühr eingeführt

Lübbecke (ee). In Lübbecke werden zum 1. Januar 2007 Gebühren für die Buchausleihe aus der Stadtbücherei eingeführt. Das hat der Haupt- und Finanzausschuss gestern Abend einstimmig beschlossen.

Unstrittig war auch, dass die durch die Erhebung der Benutzungsgebühren erzielten Einnahmen zu 80 Prozent für die Medienbeschaffung der Mediothek zur Verfügung gestellt werden.
Eine Kampfabstimmung gab es hingegen über den von der SPD kürzlich im Fachausschuss beantragten - und damals einstimmig von allen Fraktionen mitgetragenen - Sockelbetrag in Höhe von 25 000 Euro für die Dauer von drei Jahren: Von diesem Geld sollten neue Medien angeschafft werden, weil der Bestand der Lübbecker Stadtbücherei veraltet und lückenhaft ist. Insbesondere im CD- und DVD-Medienbereich haben Bibliotheken in Nachbarstädten deutlich mehr zu bieten.
Die CDU wollte den Sockelbetrag über 25 000 Euro von drei auf ein Jahr herunterstutzen und nur für 2007 festschreiben. »Wenn in den Folgejahren darüber hinaus Bedarf besteht, ist das Beratungssache«. Der Fachausschussbeschluss sei, so Esdar, »wohl im Überschwang gefasst worden«.
Ähnlich argumentierte auch Dieter Schweppe (FDP): »Wir dürfen den Haushalt 2007 nicht heute schon mit Beschlüssen befrachten ohne zu wissen, ob wir das Geld nächstes Jahr auch haben.« Hingegen wünschte sich Ulrich Wähning (SPD) mehr Vertrauen in die Kompetenz des Fachausschusses. Ulrich Walczak (SPD) wies auf gravierende Lücken im Medienbestand hin: »Wir müssen etwas tun und brauchen Planungssicherheit«, so sein Argument. Burkhard Grote (Grüne) sah es ebenso: »Wegen unserem mangelhaften Angebot weichen viele nach Espelkamp aus. Die gilt es zurückzugewinnen.«
Wie Ulrich Schütte von der Verwaltung erläuterte, müsse erheblich in den Medienbestand investiert werden. Um ein zeitgemäßes Angebot vorzuhalten, solle der Bestand von derzeit 1 600 Medien auf 6 000 ausgeweitet werden.
Diese unterschiedlichen Standpunkten fanden dann auch in der Abstimmung ihr Spiegelbild: mit 9:7 Stimmen wurde ein jährlicher Sockelbetrag von 25 000 Euro für jedes der nächsten drei Jahre beschlossen - SPD, Grüne und LK stimmten dafür, CDU, FDP und WL dagegen.

Artikel vom 08.09.2006