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Eigene Endlichkeit gehört
auch zu den Erfahrungen

Erster Mann im Hospizdienst St. Johannisstift


Paderborn (WV). Der Ambulante Hospizdienst St. Johannisstift wächst. Jetzt begrüßte Vereinsvorsitzender Dr. Axel Stein mit einem Blumenstrauß das Ehepaar Ilsa und Ulrich Petrikat aus Schloß Neuhaus als 99. und 100. Mitglied. Beide nehmen an dem derzeitigen Kursus zur Sterbebegleitung teil - Ulrich Petrikat als einziger Mann.
»Viele glauben, Frauen könnten so etwas besser«, sagt der pensionierte Lehrer für Evangelische Religion und Mathematik. »Aber das ist nicht unbedingt gesagt.« Der 65-jährige spricht aus Erfahrung: Er hat in der eigenen Familie bereits mehrere Menschen in ihrer letzten Phase begleitet und auch mit seinen Schülern das Thema nicht ausgespart. »Man kann mit 16-jährigen viel besser über das Sterben und Tod sprechen, als man vielleicht denkt«, sagt Ulrich Petrikat.
Derzeit engagieren sich im Ambulanten Hospizdienst 38 ehrenamtliche Begleiter, zehn befinden sich in der Ausbildung. Dass auch in der Ausbildungsphase schon Aufgaben auf die Ehrenamtlichen zukommen können, zeigt das Beispiel von Ulrich Petrikat: Bereits vor dem Ende des ersten Kursabschnitts begann er seine erste Begleitung. »Ich empfinde die Begleitung als große Bereicherung«, so Petrikat. »Ich lerne eine Menge dabei - auch über mich und meine eigene Endlichkeit.«
Nähere Informationen gibt es beim Ambulanter Hospizdienst St. Johannisstift, Koordinatorin Christiane Kohlenberg-Hadaschik,Ruf 05251/291909, ambul.hospizdienst.pb@web.de

Artikel vom 14.09.2006