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Klartext mit
Horstmann

SPD-Kreisvorstand tagt

Von Peter Schelberg
Herford (HK). Der Wechsel des heimischen SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Axel Horstmann zum Energieversorger EnBW ist Thema einer Sondersitzung, die der SPD-Kreisvorstand für heute Abend in Herford anberaumt hat.

Die berufliche Neuorientierung des ehemaligen NRW-Verkehrs- und Energieministers hat in Düsseldorf ebenso wie im Herforder Land für Irritationen gesorgt. Wie berichtet, wird Horstmann Konzernbevollmächtigter der Energie Baden-Württemberg AG in Nordrhein-Westfalen. Die Ankündigung des 52-jährigen, sein Landtagsmandat vorerst behalten zu wollen, war auch parteiintern auf massive Kritik gestoßen. Dabei wird in diesem Zusammenhang auf die Diskussion um die umstrittene Doppelfunktion des CDU-Bundestagsabgeordneten Reinhard Göhner (Kirchlengern) verwiesen. »Wir werden am Donnerstag ein persönliches Gespräch mit Axel Horstmann führen«, bestätigte SPD-Kreisvorsitzender Stefan Schwartze (Vlotho). Er ist sicher: »Eine dauerhafte Doppelfunktion wird es bei uns nicht geben.«
Horstmann hat auch als Regionalvorsitzender der SPD erheblichen Einfluss auf das innerparteiliche Geschehen und ist bis 2008 gewählt. Dieses Amt wolle er nicht aufgeben, hatte der Diplom-Volkswirt nach Bekanntwerden seiner neuen Tätigkeit als EnBW-Repräsentant angekündigt. In der Sondersitzung des SPD-Kreisvorstandes soll dem Vernehmen nach auch über die Frage der Kandidatur für vier demnächst neu zu besetzende politische »Schlüsselpositionen« diskutiert werden. Dabei geht es um die beiden Landtagsmandate aus dem Kreis Herford, die Kandidatur für die Wahl des nächsten Landrates oder einer Landrätin und die Nachfolge des jetzigen SPD-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Spanier, der nicht wieder antreten wird. Für die Bundestagskandidatur ist nach HK-Informationen auch die SPD-Fraktionsvorsitzende im Herforder Rat und Ehefrau Horstmanns, Christa Jahnke-Horstmann, im Gespräch.

Artikel vom 07.09.2006