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Coach Krumfort: »Stolz und Ärger«

Handball: HSGLO war nah dran - VfL-Reserve ging übermotiviert ans Werk

Löhne (Bob). Der erste Spieltag brachte keine Eingänge auf dem Habenkonto von Handball-Verbandsliga-Aufsteiger HSG Löhne-Obernbeck und Landesligist VFL Menighüffen II. Die Krumfort-Sieben musste in eine unglückliche Niederlage beim Titelaspiranten TV Verl einwilligen, die VfL-Reserve scheiterte gegen den TV Großenmarpe an den eigenen Nerven.

Verbandsliga: »Zwei Gefühle beschleichen mich im Rückblick auf das Verl-Duell,« meint HSG-Coach Rainer Krumfort. »Zum einen Ärger über die unglückliche Niederlage in der Schlussphase und die Tatsache, dass wir dieses Duell zu verhalten angegangen sind und wir uns nicht so gut verkauft haben. Zum anderen aber auch Stolz, weil wir gezeigt haben, dass wir auch mit den Verlern mithalten können.«
Wie stark der hochgehandelte Titelaspirant wirklich ist, das wusste auch Krumfort nicht einzuschätzen. Nach dem ersten Spiel ist das schwer zu sagen. Von der Besetzung her auf jeden Fall eine absolute Topmannschaft, aber sie müssen ihren vielen Vorschusslorbeeren auch erst einmal gerecht werden.
Die Löhner schrammten am Samstag jedenfalls nur knapp an einer Überraschung vorbei und brachten den Meisterschaftskandidaten nach der Umstellung von der 6:0- auf die 4:2-Deckung ganz schön ins Schwitzen. »Wenn wir in der Schlussphase nicht in Unterzahl geraten wären, dann hätten wir die Verler gepackt«, war sich Krumfort auch im Nachhinein noch sicher. Ärgerlich war die Schlussphase allemal für die HSG, denn zum einen wurde Ecki Böhne etwas fragwürdig auf die Bank geschickt, zum anderen pfiff einer der beiden Referees auf eine Distanz von fast 40 Metern einen Löhner Schrittfehler, während sein Kollege gleichzeitig einen Siebener für die Löhner verhängen wollte. Es blieb beim Schrittfehler und der Löhner Niederlage. »Die letzten fünf Minuten waren nicht prickelnd«, erinnert sich Krumfort ungern an den Samstag. Am kommenden Samstag geht es bei der Heimpremiere gegen die HSG Gütersloh - auch ein Gegner der nicht von schlechten Eltern ist. Voraussichtlich werden die Löhner erneut auf Dr. Jungmann und Dirk Kelle verzichten müssen.
Landesliga: »Wir sind an den eigenen Nerven gescheitert. Die richtige Einstellung war da, die Chancen wurden herausgespielt aber leider nicht konsequent verwertet«. 26 technische Fehler seiner Schützlinge machte AndreĀ« Torge, Trainer des VfL Mennighüffen II, letztlich für die doch unerwartete Niederlage gegen den TV Großenmarpe verantwortlich. »Gegner wie Großenmarpe müssen wir eigentlich schlagen, aber 15 Fehlwürfe aus relativ freier Position, dazu vier verworfene Siebenmeter, da kann man am Ende kaum noch gewinnen.« Ein großes Hindernis auf dem Weg zum Torerfolg stellte allerdings auch Großenmarpes Keeper Leyke dar, der in der vergangenen Saison noch zwischen den Pfosten des Oberligisten HB Lemgo II gestanden hatte. Der fing eine ganze Menge weg und weil die VfL-Angreifer seine Schwachstelle, die flachen Würfe, nicht konsequent »ansteuerten«, hatte er schließlich das bessere Ende für sich. »Die Jungs waren übermotiviert, wollten vor guter Kulisse natürlich überzeugen. Aber dabei haben wir ein Problem: wir können nur ein Tempo gehen und kommen mit Mannschaften, die einen langsamen Ball spielen, nur schwer zurecht. Daran müssen wir arbeiten.« Abhaken und weitermachen, heißt es beim VfL, auch wenn es am Wochenende zum Titelaspiranten Altenbeken/Buke geht. Torge: »Wir fahren da nicht hin, um nur ein achtbares Ergebnis herauszuholen.«

Artikel vom 07.09.2006