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Auch das gibt's: Coach
wechselt per Los ein

Trotz 0:10 gegen Verl - großer Kampf der Citykicker

Von Uwe Caspar
und Marco Purkhart (Fotos)
Gütersloh (WB). Halbzeit in Blankenhagen. »Ich habe das Gefühl, das heute noch ein Remis in der Luft liegt«, sagt Trainer Dimitrios Keskektsidis augenzwinkernd. Seine Spieler lachen, denn zu dem Zeitpunkt liegen die Citykicker Gütersloh bereits mit 0:7 zurück.

Aber so richtig unter die Räder kam der tapfere B-Ligist gestern Abend nicht gegen den SC Verl, der das Kreispokalmatch am Ende »nur« mit einem 10:0-Sieg beendete. »Das passt schon, ich bin zufrieden mit unseren Jungs. Schade nur, dass wir den 10. Treffer nicht mehr verhindern konnten«, hätte sich Keskektsidis über eine einstellige Niederlage auf dem von einem Maisfeld flankierten Blankenhagener Sportgelände noch mehr gefreut.
»Es soll nicht überheblich klingen, aber solche Vergleiche bringen uns nicht viel. Im Training geht's mehr zur Sache«, wollte SCV-Coach Mario Ermisch mit dieser Aussage keineswegs die respektable Leistung des wackeren Außenseiters schmälern.
Und der kämpfte trotz klarer spielerischer Unterlegenheit unverdrossen bis zur letzten Minute, obwohl der ziemlich erschöpfte Verteidiger Yildrim schon nach einer Stunde den Referee Paus Mues fragte: »Herr Schiedsrichter, wie lange noch?«
Kuriosum in der Pause: Weil »Dimi« Keskektsidis keinen seiner Schützlinge enttäuschen wollte, bestimmte er die Einwechslungen per Losentscheid. Bei den Auswechslungen erübrigte sich das: Zur Freude des Übungsleiters räumten drei Akteure freiwillig ihren Platz für den zweiten Durchgang. »Das mit dem Auslosen ist natürlich nur eine Ausnahme, weil das heute für uns ein ganz besondere Tag ist«, ergänzte der sympathische Trainer, Klubchef und Vereinswirt (»Dionysos«), der gestern zum letzten Mal die Mannschaft betreute. Ab sofort coacht mit Jürgen Dresschalück ein alter Bekannter den B-Ligisten.
Nette Geste der Verler: Sie verzichteten auf die Teilung der ohnehin nicht üppig ausgefallenen Einnahme, die komplett an die Gastgeber ging. Weil's kein Kassenhäuschen am Blankenhagener Rasenplatz gibt, musste der fleißige Ayhan Demirkapi mit seiner mobilen Kasse jeden Zuschauer einzeln abklappern.
Traurig nur Rachid Admary: Josef Cinar wollte sich mit dem Citykicker-Stürmer auf einen Trikottausch nicht einlassen. Der Verler: »Würde ich das machen, bekäme ich Ärger mit unserem Zeugwart Johannes König.«
Citykicker: Keskektsidis (46. Pieczowski) - Yildrim, Schlicht, Ziolkowski, Yildiz (46. Dal), Mourad Admary, Keltso (46. Yaldiz), Taskin, Orhan, Baaltaci, Rachid Admary.
SC Verl: Kirchhoff - Rogowski (46. Özkara), Beck (46. Danismaz) , Cinar, Kroos - Remmert, Karaarslan (28. Hop), Krause, Taverna - Belombo, Dayangan.
Schiedsrichter: Paul Mues (Rheda-Wiedenbrück).
Tore: 0:1 Dayaangan (21.), 0:2 Krause (23.), 0:3 Belombo (25.), 0:4 Taverna (32.), 0:5 Krause (34.), 0:6 Dayangan (41), 0:7 Hop (44.), 0:8 Dayangan (52.),0:9 Hop (65.), 0:10 Özkara (82.).

Artikel vom 07.09.2006