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Spielen am Dorfrand mit
Matsch am Wasserlauf

Förderverein der Pollhansschule im Freilichtmuseum

Von Anne Krümmel (Klasse 2c)
und Birgit Leon-Krümmel
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Eigentlich hatte ich an diesem schönen Tag überhaupt keine Lust ins Freilichtmuseum nach Detmold zu fahren, aber als sich dann eine fröhliche Schar Kinder mit ihren Eltern am Samstag trafen, um den jährlichen Ausflug des Fördervereins der Pollhansschule »Aktion Wir« anzutreten, wurde ich doch schon ein bisschen aufgeregt.

Im Convoi fuhren wir durch die Senne nach Detmold. Es war schnell beschlossene Sache im Museum - unser erstes Ziel sollte der Osnabrücker Hof sein, das »Haus zum Anfassen«. Da konnte man sich in alte Zeiten versetzen lassen, das wusste ich noch von früheren Besuchen. Als wir den Karpfenteich der Wassermühle überquerten, war auch der letzte Funke schlechter Laune verflogen. »Mann waren die dick, Mann!«
Wer als Erster am Kletterbaum ist! Was war denn das? Ein Mausoleum? Klar, da wollten wir erst mal reinschauen. Huch, wir staunten nicht schlecht, als wir durch eine Scheibe unsere Väter mit ihren Fotoapparaten entdeckten. Wir rannten und kletterten und die Mamas freuten sich auf die Aussicht, abends müde Kinder zu Hause zu haben. Da war er auch schon, mein Lieblingshof. Heute war echt viel los. Es war eine Menge Krach, weil alle Besucher mit richtigen Holzpantoffeln durch die riesige Deele, die Schlafräume, den Keller und um die alte Feuerstelle liefen. Durch die Tür zum Garten schien die Sonne und erlaubte uns einen traumhaften Blick auf einen Bauerngarten. Da steckte viel Arbeit drin, das wusste ich von Oma. Dort stand auch ein Bienenhaus mit sechs Körben. Ganz schön viel los an den Eingängen!
Jetzt wollten wir aber noch die Schafe sehen. Auf dem Weg zur Bockwindmühle kamen wir an alten Obstbäumen vorbei. Äpfel und Birnen waren bereits reif und wir aßen ein paar heruntergefallene Früchte. Übrigens wurmfrei - auch ohne Chemie!
Die Holzstiegen der Mühle erlaubten uns oben eine wunderschöne Aussicht über Wiesen, Felder und Wege. Im Inneren knarrten die hölzernen Räder, die die Windmühlenflügel antrieben. Apropos Wind - wo war doch gleich die Flugausstellung? Ist es noch weit? Ich war schon ganz schlapp vom vielen Laufen und Bestaunen.
Da die Hälfte der Eintrittspreise vom Förderverein getragen wurden, war nun noch ein wenig Geld übrig um uns im »Weißen Ross« zu stärken. Aber eigentlich waren wir viel zu ungeduldig und die herumfliegenden Wespen nervten - wir wollten lieber zu ihr: Der Ikarus-Ausstellung. Die Eltern hatten sich noch viel zu erzählen und so zogen wir ungeduldig alleine von dannen, um möglichst als erster den Flugsimulator zu bedienen, in dem man sich fühlen konnte als sei man echt mitten drin in so einem Flieger, hoch in der Luft.
Viele Fotos, echte Uniformen und Landkarten waren noch zu sehen. Leider war der gezeigte Film über die Fliegerei ziemlich unscharf und außerdem, was machten eigentlich Papa und Mama? Ach, schon klar! Sie hatten sich kaum vom Fleck bewegt. Immerhin standen sie bereits ziemlich nah am Bachlauf vor dem Café. Da ließ sich doch was machen. . .  Dämme bauen, fröhlich matschen, mit Erdklumpen werfen. Echt cooles Spielzeug, und was anderes gab es ja auch früher gar nicht, beim »Spielen am Dorfrand«. Ob die Erwachsenen schon damals mit kleinen Sprenkeln auf dem T-Shirt herumliefen?
Hoh! Zurück sind wir mit einer Kutsche gefahren und genossen noch einmal den Blick auf die vorüberziehenden Bäume und die alten Bauernhöfe und die kleine Schule. Irgendwie fiel uns an diesem Tag sogar der Abschied voneinander schwer und darum überredeten wir die Eltern, auf dem Rückweg ein Eis zu kaufen. Danke liebe Sonne, für die gehaltene Treue, Danke an alle Familien die mit dabei waren, und - na klar - Danke an den Förderverein der Pollhansschule »Aktion Wir e.V.« ! Das war eine gute Idee!

Artikel vom 07.09.2006