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Durchschnittliche Ernte 2006

Nasser August verhindert Arbeit auf den Feldern - Pflanzenbau hilft

Von Heinz-Peter Manuel
Haaren (WV). Die Ernte 2006 ist knapp unterdurchschnittlich ausgefallen. Diese Bilanz für den Kreis Paderborn haben gestern Kreislandwirt Johannes Giesguth und Pflanzenbauberater Ferdinand Falke gezogen.

Es sei nicht normal, dass die Mähdrecher bis tief in den September hinein unterwegs sein müssten, sagte Giesguth. Schuld daran war der vom ersten bis zum letzten Tag nasse und regnerische August, der so gut wie keine Ernteaktivitäten zugelassen habe. Konnten Raps und Gerste vor dem einsetzenden Regen noch bei optimalen Bedingungen eingefahren werden, gestaltete sich die Ernte von Winterweizen und Triticale (Kreuzung aus Winterweizen und Roggen) sehr schwierig und langwierig.
»Das ist nicht nur für die Bauern, sondern auch für die Lohnunternehmer ein Problem«, sagt stellvertretend für seinen Berufsstand Johannes Scherf aus Thüle. Denn jetzt - wegen der viel größeren Feuchtigkeit in den Morgenstunden - können die schweren Maschinen nur wenige Stunden am Tag fahren.
Größere Einbußen beim Getreide habe es - dank des Einsatzes des Pflanzenschutzes - aber meist nicht gegeben. Auf einzelnen Schlägen wurde das Korn in der Ähre überreif. Dann verfärbt es sich grün und ist für die Verwendung als Futtergetreide nicht mehr zu gebrauchen. Dieses »Lagergetreide« kann letztlich nur noch untergepflügt werden.
In den kommenden Tagen und Wochen hoffen die Landwirte sowohl in den Niederungen des Kreises (Maisernte) als auch in den Höhenlagen (Bodenbearbeitung/Aussat) auf trockenes spätsommerliches Wetter. »Bei Sonne bilden die die Maiskolben viel besser aus«, sagt Ferdinand Falke.
Gestern Nachmittag hatte der »Winnetou«-Winterweizen auf dem Feld von Johannes Giesguth die optimale Feuchtigkeit. »14,5 Prozent«, verkündete er. Noch mittags hatte er 17 Prozent gemessen. Vor einigen Tagen, als die Ernte überhaupt erst wieder möglich wurde, waren Werte deutlich jenseits der 20 Prozent an der Tagesordnung. Hier hilft dann nur noch aufwändige Trocknung des eingebrachten Korns.

Artikel vom 07.09.2006