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Auch mit 75 ist die Stimme gewaltig

Deutschlands bekanntester Russe: Ivan Rebroff-Gastspiel in Bad Driburg


Bad Driburg (wes). Die gewaltige Stimme des Ivan Rebroff hat die Zuhörer in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Bad Driburg stark beeindruckt. Der preisgekrönte und weltbekannte Sänger gab sich in der Kurstadt die Ehre und verzückte sein Publikum mit vielen seiner bekannten Melodien. Viele Fans, Anhänger und Musikinteressierte kamen, um den mittlerweile 75-Jährigen zu hören. Für die instrumentale Begleitung sorgte ein Balalaika-Trio russischer Abstammung auf original-zaristischen Musikinstrumenten. Mit dynamischem und perfektioniertem Spiel ernteten die Musiker aus St. Petersburg ebensoviel Applaus wie der Weltstar Ivan Rebroff.
Der Bass-Sänger, der eine Stimme über mehr als viereinhalb Oktaven besitzt, zog seine Zuschauer mit den Liedern »Ave Maria« von Franz Schubert, »Ich bete an die Macht der Liebe« und »Der Weg von Petersburg nach Nowgorod« in den Bann. Rebroff nahm die Bad Driburger mit in die Zeit der Zaren und versprühte schon durch sein Auftreten den Glanz der höfischen Gesellschaft in Russland. Die meiste Zeit in seinem mächtigen Stuhl vor dem Altar der St. Peter und Paul Kirche sitzend, hatte der Star-Sänger es nicht nötig sein Publikum mit Lichteffekten oder ähnlichem zu belasten, sondern gab jedem Einzelnen die Möglichkeit seinem Gesang und den Klängen der typisch russischen Instrumente zu lauschen. Auch Werke von Händel, Schubert, Rachmaninoff oder auch Tschaikowski enthielt er dem begeisterten Publikum nicht vor. Rebroff versprühte Elan und Begeisterung.
Obwohl der am 31. Juli 1931 geborene Theater- und Fernsehstar schon auf der ganzen Welt gespielt hat, lag ihm die Zufriedenheit seiner Hörer in Bad Driburg genauso am Herzen wie die von Staatsoberhäuptern und bekannten Persönlichkeiten. In seinen jungen Jahren absolvierte er ein Gesangsstudium durch ein Fullbright-Stipendium der Stadt Hamburg an der staatlichen Hochschule für Musik. Ivan Rebroff war engagiert als Solist bei den Donkosaken - Sergei Jaroff, sowie der Schwarzmeer- und Uralkosaken. Seinen Durchbruch im internationalen Geschäft erlebte er 1968 in seiner Rolle als Milchmann »Tevje« im Pariser Theater Marigny im Stück »Anatevka«. Diese Rolle spielte er in 1476 Vorstellungen. Somit sammelte er bis heute weltweit 49 goldene Schallplatten.

Artikel vom 06.09.2006