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Gestatten, Meyer:
Siggi wie der Hans

TuS nach drei Jahren Spitzenreiter

Friedrichsdorf (cas). Beide knorrig, beide manchmal auch knurrig. Beide heißen Meyer und stammen aus der fast selben Trainer-Generation: Es gibt schon einige Gemeinsamkeiten zwischen dem großen Hans Meyer vom 1. FC Nürnberg und dem nicht ganz so bekannten Siggi Meyer vom TuS Friedrichsdorf.

Nur vier Jahre Altersunterschied liegen zwischen dem 63-jährigen Meyer aus Nürnberg und seinem Kollegen aus Ostwestfalen. Was beide neben einem erfolgreichen Saisonstart (FCN-Meyer und TuS-Meyer in der Spitzengruppe) noch verbindet: Sie können vom Fußball einfach nicht loslassen. Und der Meyer aus Friedrichsdorf möchte noch einen großen Traum verwirklichen, bevor er sich endgültig zur Ruhe setzt: Den TuS nach 20 Jahren zum zweiten Mal in die Landesliga führen. »Nach dreijähriger Aufbauarbeit ist unsere junge Mannschaft jetzt reif für diesen Sprung«, meint »Der Alte«.
Der Anfang ist gemacht: Zum ersten Mal nach Rückkehr in die Bezirksliga hat »Tippe« den Tabellenthron eingenommen. Den werden aber Meyers Männer am Wochenende zwangsläufig wieder abgeben müssen - Friedrichsdorf ist dann spielfrei. Der Trainer sieht keinen Nachteil in der Pause. »Die zwei Wochen wollen wir nutzen, um uns körperlich noch mehr in Form zu bringen«, will Meyer weiter an der Kondition feilen.
Denn der TuS möchte in der Hinrunde keinen Meter an Boden verlieren und mit einem möglichst fetten Punktekonto in die Winterpause gehen. »In dieser Saison gibt es keinen Überflieger. Canlar, Peckeloh, Arminia II und Wiedenbrück II halte ich für unsere stärksten Konkurrenten«, erwartet der TuS-Coach einen knallharten Titelkampf mit mehreren Klubs.
Der Rekordtrainer hat noch einige Trümpfe in der Hinterhand: Mit Marius Burger, Maxi Frickenstein (Meyer: »Ein Riesentalent«), Bastian Herbstreit und Marius Koch stoßen über kurz oder lange noch vier Leistungsträger zum aktuellen Spitzenreiter. »Wir haben einen großen und ausgeglichenen Kader - das könnte sich am Ende für uns auszahlen«, frohlockt der 59-Jährige. Zu seinen großen Fans zählt auch TuS-Boss Gerd Roth, der sich wie der Trainer über jede Niederlage ärgert. »Dann falle Gerds Kommentare oft sehr bissig aus«, schmunzelt Meyer.

Artikel vom 06.09.2006