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SVH erwacht mit September-Sonne

Nach Wochen der Krise sorgt der neue Trainer für den Aufschwung

Höxter (ris). Die Zweifel überwogen. Der Abstieg mit dieser Mannschaft war fast schon beschlossene Sache. Seit drei Tagen sieht die Lage anders aus: der SV Höxter verbuchte seinen ersten Saisonsieg in Bönen und zeigte es allen Kritikern. Mit dem jungen Trainer Sören Weinfurtner verziehen sich die dunklen Wolken über dem Landesligisten von der Weser. Der sonnige September hat den tristen August verdrängt.
Es gab Stimmen, die meinten, dass ein Abstieg für den SV Höxter besser gewesen wäre. Das Unentschieden gegen den SC Neheim und der Sieg in Bönen machen neuen Mut. »Die Stimmung war auch vorher recht gut. Aber nun haben die Jungs gemerkt, dass sie vielleicht doch landesligatauglich sind. Das gibt Selbstvertrauen und Sicherheit«, sagt Sören Weinfurtner, der den SVH bis Oktober trainiert.
Der junge Coach betont: »Jedes Spiel geht bei Null los. Wenn wir im Vergleich zum Gegner mit etwas mehr Engagement in die Zweikämpfe gehen und Laufbereitschaft zeigen, bekommen wir zwangsläufig Torchancen.« Trotz des jüngsten Sieges sagt der angehende Lehrer: »Unsere Chancenverwertung in der zweiten Hälfte war gerade noch ausreichend.« Für den Sturm kommt nächsten Sonntag Ünal Bozkurt in Frage. Dessen Sperre ist abgelaufen., aber nach einer Muskelverletzung war er erst ein Mal beim Training.
Wichtig war für den SVH die schnelle Rückkehr von Przemyslaw Kieszniewski. »Er war zu Recht verärgert«, sagt Fußballabteilungsleiter Hans Marbach, »es war eine Entwicklung eingetreten, wo er sich benachteiligt fühlen konnte. Diese Dinge haben wir ausgeräumt.« Weinfurtner erklärt: »Pek ist ein Mann, auf den wir nicht verzichten können. Er erobert vor der Abwehr mit wenigen Fouls Bälle und kann unsere Angriffe eröffnen.« In der Abwehr haben die Höxteraner auf eine Dreierformation umgestellt. Dort spielten neben Libero Ansgar Luchte zuletzt der erfahrene Pierre Gröne und Andreas Wegge. Der hat momentan einen leichten Vorsprung gegenüber Neuzugang Daniel Chust, obwohl Wegge gerade erst aus der A-Jugend kam.
Trainer und Vorstand glauben, dass es mindestens fünf Teams gibt, mit denen der SV Höxter auf Augenhöhe ist. Der Aufschwung hilft auch bei der Trainersuche, bei der der Vorstand derzeit ohne Hektik agiert. »Wenn man Kanonenfutter wäre, würde kein guterÜbungsleiter freiwillig kommen«, bestätigt Hans Marbach. Fast scheint es so, als habe der Landesligist seine Krise mit den ersten Strahlen der September-Sonne abgeschüttelt. Der schlechte August ist Vergangenheit.

Artikel vom 06.09.2006