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Sanicare-Apotheke will weiter wachsen

Versmold könnte als Standort für eine Erweiterung in Frage kommen

Von Oliver Horst
Versmold (WB). Mit einem Apotheken-Netzwerk und neuen Partnerschaften will die in Bad Laer ansässige und in Versmold mit der Sonnen-Apotheke vertretene Sanicare-Gruppe weiter wachsen. Binnen Jahresfrist soll der Umsatz auf 560 Millionen Euro verdoppelt werden, die Mitarbeiterzahl von 541 auf etwa 790 steigen. Als Standort eines geplanten Erweiterungsbaus kommt offenbar auch Versmold in Frage.

Sanicare-Inhaber Johannes Mönter will in zwei Wochen auf dem Apothekertag in München sein Konzept für ein bundesweites Netzwerk mit niedergelassenen Apotheken vorstellen. Im Gegensatz zu Apothekenketten, deren Bildung in Zukunft zu erwarten sei, blieben beim Sanicare-Modell alle Partnerapotheken eigenständig. Mönter spricht von klaren Vorteilen: »Durch den Beitritt in unser Netzwerk erhalten auch kleine und mittlere Apotheken eine Chance, sich auf dem härter werdenden Markt zu behaupten, ohne groß investieren zu müssen.« Sanicare wolle den Kooperationspartnern günstigere Einkaufskonditionen verschaffen und außerdem die Möglichkeit bieten, die Infrastruktur und die bundesweiten Kontakte für die Klinik- und Altenheimversorgung zu nutzen.
Mönter sieht sein Konzept als Weg, um in Deutschland Arzneimittelpreise zu senken und gleichzeitig pharmazeutische Sicherheit zu garantieren: »Wenn wir gemeinsam eine Front gegen die kommenden Apothekenketten bilden, hat die deutsche Apothekenlandschaft eine reelle Chance, zu überleben.«
Wenn die Resonanz auf das Kooperationsmodell so positiv ausfällt wie erhofft und sich weitere Projekte wie geplant entwickeln, werde Sanicare sowohl personell als auch räumlich aufstocken. »Noch ist unklar, ob die bauliche Erweiterung direkt an der jetzigen, 15 000 Quadratmeter großen Logistikhalle in Bad Laer stattfindet oder eine neue Halle im Umland errichtet wird«, sagt Sanicare-Pressesprecherin Simone Brundiek auf Anfrage des VERSMOLDER ANZEIGERS. »Ein Standort im Umkreis von 15 Kilometern und damit auch an der Landesgrenze auf NRW-Gebiet ist denkbar.«
Bei der Entscheidung für die »riesige Investition« müssten Faktoren wie eine gute Infrastruktur und mögliche Förderprogramme berücksichtigt werden. »Nach dem Apothekertag können wir vermutlich die Planungen intensivieren und die Größenordnung absehen.« Es gebe auch -Êabhängig vom Umfang der Maßnahme -Êviele Gründe für eine Erweiterung am Stammsitz in Bad Laer. Der Startschuss für die geplanten Erweiterungsarbeiten solle zu Beginn des kommenden Jahres fallen. Die im Zuge der Expansion vorgesehenen 250 zusätzlichen Arbeitsplätze sollen mit pharmazeutischen und Logistik-Fachkräften besetzt werden, kündigt Simone Brundiek an.

Artikel vom 06.09.2006