Von Oliver Horst Versmold (WB). Eine Preiserhöhung für ihre Stromtarife hat die Strom- und Gasversorgung Versmold (SGV) beantragt, die Genehmigung der Landesnetzagentur steht aber noch aus. Über die Höhe der möglichen Preisanpassung wollte sich SGV-Geschäftsführer Jörg Kogelheide nach der Sitzung des Aufsichtsrates, der am Montag tagte, gestern nicht äußern.
»Wir wollen die Entscheidung der Netzagentur abwarten, bevor wir über Zahlen sprechen. Der Strombezug wird für die Kunden aber mit Sicherheit teurer, weil wir starke Strompreissteigerungen zu verzeichnen haben und unsere Marge beibehalten müssen«, sagte Kogelheide. Die höheren Notierungen an der Strombörse seien auch durch eine mögliche Kürzung der Netzentgelte als ein Preisbestandteil nicht aufzufangen. Zudem werde die Mehrwertsteuererhöhung den Strom für die Endkunden verteuern. Wie berichtet wartet die SGV seit Monaten auf eine Genehmigung des Netzentgeltes, also dem Kostenblock für das eigene Leitungsnetz. Erst wenn hier eine Entscheidung gefallen ist, sei auch klar, mit welchen Strompreisen die Endkunden zu Beginn des kommenden Jahres zu rechnen hätten. »Wir wollen wie angekündigt einen Tarif für ganz Versmold anbieten«, sagte Kogelheide. Seit der Übernahme des Netzes im Außengebiet zum 1. April dieses Jahres bietet die SGV zwei separate Tarife für die Kunden in der Kernstadt und den Ortsteilen an. Die Differenz zwischen beiden Tarifen beträgt rund vier Prozent. Ob der neue Gesamttarif über dem derzeit im Außengebiet geltenden Preisniveau liegen wird, dazu wollte sich Kogelheide nicht äußern. Branchenriese RWE, zuvor auch Netzbetreiber im Versmolder Außengebiet, hatte unlängst eine Preiserhöhung zum Jahreswechsel von elf Prozent angekündigt. Intensiv prüfen will die SGV derweil die Einführung eines Ökostromtarifs, sagte Jörg Kogelheide dem VERSMOLDER ANZEIGER. »Wir werden das Thema einer wirtschaftliche Betrachtung unterziehen, denn ein Zuschussgeschäft darf ein Ökostromtarif nicht sein.« Auch weitere Produktneuheiten seien in Planung, sagte Kogelheide. Einzelheiten wollte der SGV-Chef noch nicht nennen.
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