06.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schweißtreibende Enge

Sporthallenbau auf dem ehemaligen Gefängnis-Gelände anvisiert

Gütersloh (mdel). Die Stadt wird im Jahr 2007 mit den Planungen für den Bau einer neuen Dreifach-Sporthalle in der Innenstadt beginnen. Sie reagiert damit auf den dringenden Bedarf der Elly-Heuss-Knapp-Realschule, Altstadtschule und des Städtischen Gymnasiums.

Wenn Johannes Reckendrees in der Gymnastikhalle der Elly-Heuss-Knapp-Schule seine Klassen unterrichtet, dann kann es mitunter allein durch die Enge schweißtreibend werden. Bis zu 31 Schüler tummeln sich dann auf 160 Quadratmetern. »Viel zu wenig«, sagt der Lehrer. Zwar steht der Realschule noch eine Einfach-Sporthalle zur Verfügung, doch der Bedarf ist viel größer. An der Altstadtschule und am Städtischen Gymnasium stellt sich die Situation ähnlich dar. Am Gymnasium besonders, weil die Schülerzahlen dort stetig ansteigen.
Der Schulausschuss erkannte gestern Abend die Notwendigkeit für den Bau einer neuen Sporthalle in der Innenstadt und fasste den Beschluss, für die Planung im kommenden Jahr Geld bereitzustellen. Noch weiter wollte die BfGT mit ihrem Antrag gehen, dass in 2007 bereits Baubeginn sein soll. CDU-Ratsherr Dr. Thomas Foerster hielt die Zielsetzung allerdings für illusorisch, »weil städtebauliche Gesichtspunkte eine Rolle spielen werden.« Als Standort für die neue Sporthalle hat die Stadt das ehemalige Gefängnisgelände in der Nähe des Amtsgerichts im Visier. Zwischen Bismarckstraße und Friedrich- Ebert-Straße liegt es an strategisch günstiger Stelle - entsprechend repräsentativ soll die Halle aussehen. »Die Aufstellung des Bauleitplans dauert bis zu ein Jahr«, warnte Schulamtsleiter Klaus-Detlef Zumwinkel vor einer zeitlich nicht angemessenen Erwartungshaltung. Das Bauamt kann sich für das Projekt sogar einen kleinen städtebaulichen Wettbewerb vorstellen.
Ihren Bedarf an weiteren Hallenkapazitäten meldeten im Vorfeld der Sitzung auch die Janusz-Korczak-Gesamtschule, die Hauptschule Ost und die Geschwister-Scholl-Realschule an. Deren Schulpflegschaften und Schulkonferenzen fordern zwar die umgehende Errichtung von neuen Sporthallen, doch die Politiker wollen erst die Fortschreibung des Schulentwicklungsplans abwarten. »Wir sollten dennoch das Signal an die Schulen senden, dass wir den Bedarf anerkennen und nicht vergessen werden«, so Bernd Nickella (Grüne).

Artikel vom 06.09.2006