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Chance für »Wennebären«

Entscheidung über Schließung im November 2007 - Keine Förderschule

Rheda-Wiedenbrück (dibo). Es ist ein kleiner Teilerfolg, der Strohhalm, an den sich viele klammern: Die von der Schließung bedrohte Wennebergrundschule bekommt eine Chance, nicht geschlossen zu werden. Nachdem der Kreis Gütersloh wegen fehlender Anmeldezahlen die Pläne aufgegeben hat, in Rheda-Wiedenbrück eine ESE-Förderschule für soziale und emotionale Entwicklung zu errichten, würde das Wenneber-Gebäude nach der geplanten Zusammenlegung mit der Andreasschule leer stehen.

CDU-Mann Uwe Henkenjohann fühlte sich und seine Partei vom Kreis Gütersloh alleingelassen. Indes: Eine Entscheidung musste her, da waren sich alle Mitglieder des Schulausschusses gestern Abend einig. Verfolgt wurde die Sitzung von rund 150 Zuschauern - darunter viele Eltern mit ihren Kindern, Mitglieder der Bürgerinitiative Altstadt Rheda, Albrecht Wrede, Leiter des Fürstlich zu Bentheim-Tecklenburgischen Kanzlei - allesamt Gegner der geplanten Schließung. Mit den Beschlüssen können sie allerdings nicht glücklich sein. Auch die frühere Leiterin der Wenneberschule, Annegret Vormberg, die im Rahmen der Sitzung offiziell verabschiedet wurde, sprach nur von einem »kleinen Sieg.
Einstimmig folgten die Kommunalpolitiker den ersten beiden von fünf CDU-Beschlussvorschlägen an den Stadtrat, nach denen die Entscheidung über die Zukunft der Wennebergrundschule losgelöst von der ESE-Diskussion getroffen werden soll. Zudem vertraut man bei der politischen Entscheidung ausschließlich dem Zahlenmaterial der Stadtverwaltung zur Schulentwicklung. Die weiteren Beschlüsse traf die CDU-Fraktion allein - gegen Bündnisgrüne, SPD und FDP. Danach plädiert der Schulausschuss für die Schließung der Einrichtung, sobald die Einzügigkeit »nachhaltig erreicht« ist. Eine Einzügigkeit werde den Bedürfnissen der Kinder mit Blick unter anderem auf die personelle und materielle Ausstattung nicht gerecht. Die Entscheidung über die Wenneber-Zukunft behält man sich für November 2007 vor.
Pfarrer Ralf Fischer forderte gestern Abend, den Eltern eine Bestandsgarantie für die Klassengrößen an der Wenneberschule zu geben. Als Grundlage für eine Prognose der kommenden Schuljahre seien die Anmeldezahlen des laufenden Schuljahres unbrauchbar. Die Eltern bräuchten Sicherheit für die Grundschulzeit ihrer Kinder.
Mehrfach wurde während der Sitzung an die Eltern appelliert, ihre Kinder an der Wenneberschule anzumelden. Uwe Henkenjohann hat's versprochen. Seine Leoni wird 2007 ein »Wennebärchen«.

Artikel vom 06.09.2006