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Leidenschaft
für den Sport
verbindet

Vereinsserie - heute: TV Verl

Von Manfred Köhler
Verl (WB). Wandlungsfähig, mit ausgeprägtem Sinn für familiären Zusammenhalt und einer guten Nase für Trends, hat sich der TV Verl von einer kleinen Turnergruppe zu einem starken Partner für alle sportbegeisterten Verler gemausert. Ob Spaß am Freizeit-, Gesundheits- und Breitensport oder an Wettkampf und Leistung: 14 Sportarten stehen zur Auswahl.

»Die Vielfalt zeichnet unseren Sportverein aus«, sagt Geschäftsführer Jürgen Röbbecke stolz. 3500 Mitglieder wissen das Angebot zu schätzen, vor allem Mädchen und Frauen: Sie stellen zwei Drittel der Mitglieder im Verein. Und bei den Verler Eltern hat der Name des TV einen guten Klang - sie geben ihre Kinder gerne in die Obhut des Vereins: Allein 1400 Kinder werden im TV Verl betreut. »Dabei gibt nicht nur das breite Angebot alleine den Ausschlag, sondern auch die gute Atmosphäre bei uns«, freut sich der Geschäftsführer und betont: »Der Gemeinschaftssinn ist im TV ganz hervorragend.« Wie gut, davon zeugen die vielen Mitglieder, die schon seit Jahrzehnten zur TV-Familie gehören. »Zum Teil schon um die 60 Jahre«, sagt Jürgen Röbbecke.
Viele treue Mitglieder haben dem Verein sein Gesicht gegeben, wie etwa die Urgesteine Wilfried Behrendt und Alfons Eickenbusch. Oder der »Fliegende Verler« Willi Fuchs, leidenschaftlicher Turner und Leichtathlet. Der 72-Jährige ist seit 55 Jahren dabei, hat seinerzeit die gleichnamige, weit über Verls Grenzen hinaus bekannte Akrobatikgruppe ins Leben gerufen und betreut und 40 Jahre lang die Turnabteilung geführt. Heute steht er dem Verein mit seinem reichen Erfahrungsschatz im zwölfköpfigen Ältestenrat zur Verfügung. Wie auch Helmut Knoke (77), der die Leichtathletik aufgebaut hat, seit 54 Jahren im Verein ist und jede Abteilung wie seine Westentasche kennt. Oder Ewald Pollkläsener (68), 35 Jahre im Verein, der seit 20 Jahren die Volleyballgruppe der Jedermänner leitet. Oder Klaus Collberg (67), der 39 Jahre dabei ist, seit 15 Jahren dem Ältestenrat angehört und ihn seit zehn Jahren leitet. »Sie alle gehören zu den wertvollen Stützen des TV Verl. Ohne die große Zahl der Ehrenamtlichen wäre der Verein gar nicht denkbar«, sagt Jürgen Röbbecke dankbar.
Von einer neuen Weichenstellung versprechen sich Geschäftsführer und Vorstand noch einen weiteren Impuls für das Gemeinschaftsgefühl im Verein: »Wir hoffen, dass die neue Geschäftsstelle im Schulzentrum zu einem Treffpunkt für alle Mitglieder und die einzelnen Gruppen im Verein wird«, meint Röbbecke und erwartet natürlich auch, dass durch die unmittelbare Nachbarschaft mit den weiterführenden Schulen die Nachwuchsförderung im Verein einen kräftigen Impuls bekommt. »Wir müssen alle Chancen nutzen«, meint Röbbecke, ein Sportverein sei heute auch so etwas wie eine Firma und brauche ein gutes Marketing. Dazu gehöre auch aufmerksames Beobachten des Marktes. Röbbecke: »Wir müssen Strömungen aufgreifen.«
Und dabei haben die Köpfe des TV ein glückliches Händchen. Fitness- und Trendsportarten sind der Renner, aber auch Wandergruppen verzeichnen einen Boom. »Die Menschen wollen in Gemeinschaft losziehen«, erklärt Röbbecke. Im Angebot ist aber noch viel mehr: Ob Aerobic, Inlinestreethockey, Speedskating, Sport fürs Herz oder nach Schlaganfall, Wirbelsäulengymnastik, Nordic Walking, Kleinkinderturnen, Volleyball, Musical-Tanz oder Ballett - der Gesundheits und Freizeitbereich erfreut sich großer Beliebtheit und ist die zweite Säule des Vereins, neben dem Leistungssport, der vom Handball als Flaggschiff angeführt wird.
Im Leistungssport zeigt sich auch die Wandlung des Vereins, der im kommenden Jahr 95 Jahre alt wird, besonders deutlich. Einst als Turngruppe um Holzschuhmacher und Heroal-Gründer Johann Henkenjohann ins Leben gerufen, hat der TV Verl heute mit dem klassischen Turnen kaum noch etwas zu tun. Ganz zum Leidwesen von Turnvater Willi Fuchs. Stolz ist er auf eine starke Mädchengruppe, die das Kunstturnen hochhält. Grundsätzlich aber ist das Freizeit orientierte Turnen nach wie vor eine feste Größe im Verein.
www.tv-verl.de

Artikel vom 06.09.2006