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»Hier wächst etwas Großes heran«

Fußball-Bezirksliga: Bustedts Trainer Frank Ihde korrigiert seine Saisonziele

Von Moritz Winde (Text und Foto)
Bünde (BZ). Frank Ihde kann es immer noch kaum glauben. Nach drei Spielen in der Fußball-Bezirksliga steht seine SG GW Bustedt mit neun Punkten ganz oben in der Tabelle. Die richtig schweren Gegner, warnt der Trainer, kommen aber erst noch.

Hatte der 37-Jährige vor der Serie noch arge Bedenken, »dass wir vier Mannschaften hinter uns lassen können«, sind die Ziele bei den Grün-Weißen inzwischen andere geworden. Von der Meisterschaft will der Fußballlehrer zwar zu diesem frühen Zeitpunkt noch nichts hören, dennoch ist Frank Ihde nach den starken Auftritten seiner Truppe auch klar, dass der Abstieg kein Thema mehr sein dürfte. Seine neue Vorgabe, sagt der Coach, sei ein Platz im gesicherten Mittelfeld. Dass seine Elf jedoch weitaus größere Ziele hat, demonstrierte sie eindrucksvoll am Samstag gegen den SC Herford. »Die Leistung war in allen Mannschaftsteilen exzellent«, sagt Ihde.
Dass es bei Bustedt aber nicht nur fußballerisch, sondern auch außerhalb des Platzes wie geschmiert läuft, findet der Coach besonders beeindruckend. Allen voran das Herz der Combo, Sead Jusufi, sorge unermüdlich für das richtige Klima. »Das ist echt toll, was Sead mit seinen 23 Jahren bewegt. Er telefoniert ständig mit den Spielern«, sagt Frank Ihde, der seinem Leitwolf wohl nicht umsonst die Kapitänsbinde umgebunden hat.
Ein weiterer »Glücksfall« sei Tomas Franke. Der Offensivmann, hat allein die Hälfte der zehn Bustedter Treffer selbst markiert. Kein Wunder, dass sich Frank Ihde in der Sommerpause bemüht hatte, den torgefährlichen Dribbelkünstler vom Landesligisten TuS Dornberg zu den Grün-Weißen zu lotsen. Tomas Franke war dem Übungsleiter übrigens keineswegs unbekannt. Unter Ihde hatte er in der B-Jugend von Arminia Bielefeld trainiert. »Eigentlich hatte Tomas mir schon eine Absage erteilt. Dann rief er eines Tages doch an und sagte zu«, erzählt Ihde. Aus beruflichen Gründen wollte Franke nun doch eine Spielklasse tiefer in der Bezirksliga agieren.
Dass die zusammengewürfelte Mannschaft derart harmonieren würde, damit hat Frank Ihde am Anfang nicht gerechnet. Jetzt ist er allerdings der Überzeugung, »dass in Bustedt etwas ganz Großes heranwächst.«
Dennoch warnt der Trainer vor zu viel Euphorie. Denn bislang sei sein Team mit Ausnahme vom TuS Lockhausen auf relativ schwache Gegner gestoßen. Die erste echte Herausforderung warte in zwei Wochen beim Auswärtsspiel in Vlotho. Vorher muss sich die SG GW Bustedt zu Hause gegen Hiddenhausen beweisen. »Da müssen wir genau so diszipliniert spielen wie bislang. Wir müssen die Partie verdammt Ernst nehmen«, mahnt Frank Ihde, die Zügel nicht schleifen zu lassen. Diese Sorge des Trainers dürfte nach den überzeugenden drei Auftritten allerdings mehr als unbegründet sein.

Artikel vom 06.09.2006