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Weniger ist manchmal mehr

Fußball-Bezirksliga: zwei »faule Eier« im SCP-Nest

Altkreis (vos/star). »Wir werden unseren Weg schon machen und die Klasse halten«, ist sich Steinhagens Trainer Nurettin Barka sicher. Von der 1:2-Niederlage gegen Wellensiek gab es, abgesehen von Sören Kapelskis ordentlichem Comeback, allerdings nicht viel Positives zu berichten.

Während der Nieselregen ab und zu eine Pause machte, kam Steinhagens Trainer am Seitenrand nicht zur Ruhe. Als würde er Kilometer-Geld bekommen, tigerte Nurettin Barka an der Linie auf und ab, dirigierte, kommentierte und legte sich immer wieder mit dem Schiedsrichter an. Doch weder das Glück noch der Referee waren auf seiner Seite. Den gelb-rot-gefährdeten Ferrit Durdu nahm der Coach schon vor der Pause vorsichtshalber vom Feld. Doch weil Simon Nagel auf Höhe der Mittellinie einmal zuviel grätschte, spielten die Platzherren das Spiel wieder nicht vollzählig zu Ende.
Barka hat turbulente Zeiten hinter sich, die sein Nervenkostüm sicherlich reichlich strapaziert haben. In Bezug auf seine Diskussionen mit dem Schiedsrichter würde etwas weniger »Einsatz« vermutlich mehr sein - wie nicht nur der erfahrene Schiedsrichter Holger Nikolei als Beobachter feststellte. »Aller Ehrgeiz in Ehren. Aber Nurettin muss sich einfach zurückhalten«, empfahl Vereinskollege Nikolei: »Auch wenn er sich von deiner ständigen Meckerei natürlich nicht beeinflussen lassen darf, entscheidet der Schiedsrichter hinterher im Zweifelsfall - bewusst oder nicht - oft gegen dich.«
Im ersten Heimspiel der Saison zeigte SC Peckeloh beim 1:1 gegen Augustdorf seine zwei Gesichter. Die Platzherren begannen furios mit einem Angriff aus dem Lehrbuch. Bereits nach 40 Sekunden lief der Ball direkt über vier Stationen, ehe Martin Esen mit einem sehenswerten Volleykracher den Gästekeeper zu einer Glanzparade zwang. Der schnelle Kombinationsfußball bis zur Halbzeit begeisterte auch Trainer Arno Hornberg: »Das war mit Abstand unsere beste Saisonleistung.«
Zwei Szenen in der Schlussphase sollten dann aber dem Coach die gute Laune verderben. Wie schon in der Woche zuvor in Gütersloh (Lukas Esen) leitete erneut ein haarsträubender Fehlpass (diesmal von Javier Bello do Campo) einen ärgerlichen Gegentreffer ein. »Das zweite Ei hat uns Julian Dellbrügge ins Netz gelegt«, war Hornberg auf seinen Youngster mächtig sauer. Der handelte sich eine völlig unnötige Ampelkarte ein und schwächte sein am Ende ohnehin unter Druck stehendes Team. Hornberg hatte dafür überhaupt kein Verständnis: »Ich hatte Julian gerade erst ins Gebet genommen, ruhiger zu werden. Auch sein Alter ist keine Entschuldigung für einen solchen Aussetzer.«

Artikel vom 05.09.2006