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Wenn das Baby nur noch nervt

Neu: Fachleute-Netzwerk für Eltern

Paderborn (WV). Unter dem Motto »Zusammen-wachsen« geht ein Projekt für junge Eltern an den Start: Eine Gruppe von Fachleuten aus unterschiedlichen Berufen steht bereit, Familien über den gesamten Zeitraum von der Schwangerschaft über die Geburt bis ins Kleinkindalter zu begleiten.
Entwickelt wurde die Idee im Rahmen des Modellprojekts »Kind & Ko«, das die Bertelsmann Stiftung und die Heinz Nixdorf-Stiftung zusammen mit der Stadt Paderborn erarbeiten. Unter dem Dach des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Paderborn haben sich Hebammen, die Schwangerschaftsberaterinnen des SkF und Fachfrauen aus der Eltern-Säuglingsberatung in Paderborn vernetzt und Angebote entwickelt, die Mütter und Väter stärken möchten.
Bärbel Klei, Kreisvorsitzende des Hebammenverbandes NRW: »Wir Hebammen sind ganz nah bei den Frauen und können durch die neue Vernetzung schnell angemessene Hilfsangebote vermitteln.« Die Hebamme Eva Zawalski ergänzt: »Neu ist, dass in besonders schwierigen Situationen speziell qualifizierte "Familienhebammen" zum Beispiel sehr junge Mütter längerfristig begleiten können.«
Eine große Herausforderung ist für viele Paare der Übergang von der Zweisamkeit zur Familie: vieles verändert sich, die neue Rolle als Mutter und Vater muss gefunden werden. »Wir bieten Beratung und Elternseminare an, in denen Paare eigene Ideen entwickeln, wie sie die Chancen der neuen Elternrolle gestalten wollen«, so Karin Storm von der SkF-Schwangerenberatungsstelle.
Nach der Geburt dreht sich oft alles ums Kind. Wenn der Säugling viel schreit und sehr unruhig ist, wenn die Eltern völlig erschöpft sind, weil ihr Säugling keinen Schlafrhythmus entwickelt, dann können sie die Beratung der Diplom-Pschychologin Annette Ludewig oder der Diplom-Pädagogin Brigitte Michels in Anspruch nehmen. »Wir wollen möglichst zeitnah nach dem Auftreten der Schwierigkeiten ansetzen, bevor es zu eingeschliffenen Verhaltensmustern kommt«, so Elisabeth Hake vom SkF.
Zu den Initiatoren dieser Ver-netzung zählt auch die Barmer Ersatzkasse Paderborn, die das Projekt unterstützt. Eine gemeinsame Broschüre fasst alle Angebote und Hilfen und die dazugehörigen Adressen und Namen zusammen. Sie liegt ab sofort in Arztpraxen, Kindertageseinrichtungen und Behörden aus.
Elisabeth Hake weist außerdem darauf hin, dass es gelungen ist, den anerkannten Paartherapeuten und Autoren Dr. Hans Jellouscheck einzuladen. Er wird am 2. November, 19.30 Uhr, im Liborianum in Paderborn zum Thema »Lebensübergänge meistern: vom Paar zur Familie« sprechen.

Artikel vom 06.09.2006